Frankreichs Ex-Premierminister kämpft um seinen Ruf

Paris. Der ehemalige französische Premierminister Dominique de Villepin hat sich zum Auftakt des Prozesses um die so genannte Clearstream-Affäre als Opfer seines langjährigen Rivalen Nicolas Sarkozy dargestellt. Der heutige Präsident sei besessen von dem Fall, sagte er. "Ich bin hier wegen der Verbissenheit eines Mannes

Paris. Der ehemalige französische Premierminister Dominique de Villepin hat sich zum Auftakt des Prozesses um die so genannte Clearstream-Affäre als Opfer seines langjährigen Rivalen Nicolas Sarkozy dargestellt. Der heutige Präsident sei besessen von dem Fall, sagte er. "Ich bin hier wegen der Verbissenheit eines Mannes." Sarkozy verzehre das Verfahren, da er als Nebenkläger auftrete, gleichzeitig aber als Staatsoberhaupt über die Ernennung und Sanktionen für Richter entscheidet. "Mein Kampf ist der Kampf aller, die Opfer von Machtmissbrauch werden", erklärte de Villepin, der mit seiner Frau und seinen drei Kindern vor dem Pariser Strafgericht erschien. Dem früheren Premierminister wird vorgeworfen, gefälschte Kontolisten des Luxemburger Finanzhauses Clearstream genutzt zu haben, um Sarkozys Ruf zu schaden und ihn so im Kampf um die Kandidatur der konservativen Regierungspartei UMP für die Präsidentschaftswahlen 2007 auszuschalten. Die gefälschten Listen waren dem Untersuchungsrichter Renaud Van Ruymbeke mit dem Hinweis zugespielt worden, die genannten Kontoinhaber seien in Schmiergeldzahlungen für den Verkauf französischer Fregatten an Taiwan verstrickt. Neben den Namen von Top-M anagern und zahlreichen sozialistischen Politikern tauchten in den Listen auch ein Paul Nagy und ein Stéphane de Bosca aus. Der vollständige Name von Sarkozys Vater ist Sarkozy de Nagy-Bosca. De Villepin wies die Vorwürfe zurück. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft und 45 000 Euro Geldstrafe. wü

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