„Frankreich steht wieder auf“ – Forbach gedenkt der Opfer

Forbach · Mit Freunden, mit der Familie, mit Blumen , Kerzen oder der französischen Flagge - zahlreiche Menschen haben gestern in Forbach der Opfer der Terroranschläge gedacht. Dort appellierte Bürgermeister Laurent Kalinowski an seine Mitbürger, gegen den Terror zusammenzuhalten und einen kühlen Kopf zu bewahren.

"Wenn Frankreich verletzt wird, steht es immer wieder auf", machte er den Menschen Mut.

Knapp zwei Tage nach den Anschlägen saß bei vielen Forbachern der Schock noch tief. Auch bei Ursula Fendel: "Irgendwie kann ich das immer noch nicht fassen. Mein Sohn hat mich angerufen, er hat im Fernsehen Fußball geschaut und hat das so mitgekommen." Die Forbacherin sorgte sich sofort um ihre vier Neffen, die bei Paris wohnen. "Denen ist Gott sei Dank nichts passiert, aber ich habe gehört, dass zwei junge Leute aus Metz gestorben sind", sagte sie.

Auch Familie Kieffer aus Freyming-Merlebach wirkte schockiert, dennoch nicht wirklich überrascht. "Seit Charlie Hebdo ist doch klar, dass wir nicht mehr in Sicherheit leben. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein neuer Anschlag passiert", sagte die Tochter. Aufhören, normal zu leben, werde sie aber nicht. Auch Brigitte Blang gab sich kämpferisch: "Wir müssen alle zusammenhalten und den Terroristen zeigen, dass wir dem Horror entschlossen entgegentreten."

Solidarität zeigten auch die Saarländer mit den Bürgern der französischen Metropole. "Je suis Paris" stand auf Zetteln, die trauernde Menschen am Samstag vor dem französischen Generalkonsulat in Saarbrücken abgelegt hatten. Andere brachten Blumen mit, stellten Kerzen auf das Fenstersims des Konsulats oder bekundeten auf Plakaten ihr Mitgefühl.

Derweil verstärkte die Bundespolizei am Wochenende ihre Grenzkontrollen. An der Goldenen Bremm bei Saarbrücken führte sie stichprobenartige Kontrollen durch. Auch an einigen kleineren Grenzübergängen kontrollierten französische und deutsche Beamte Autos, die die Grenze passierten, so etwa an der Grenze zwischen Creutzwald und Überherrn. In der Saarbahn, die bis nach Saargemünd fährt, schienen dagegen kaum Kontrollen stattzufinden. Die Pressestelle der Bundespolizei in Potsdam bestätigte gestern: "Wir kontrollieren selektiv, nicht jeder Übergang wird kontrolliert."

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