Nach Skandal-Video FPÖ-Mann Strache plant politisches Comeback

Wien · In Österreich schmiedet der nach dem Ibiza-Skandal-Video als FPÖ-Chef und Vizekanzler zurückgetretene Heinz-Christian Strache erste Pläne für ein Comeback.

 Österreichs zurückgetretener FPÖ-Chef und ehemaliger Vizekanzler Heinz-Christian Strache  Foto: Fohringer/APA/dpa

Österreichs zurückgetretener FPÖ-Chef und ehemaliger Vizekanzler Heinz-Christian Strache Foto: Fohringer/APA/dpa

Foto: dpa/Helmut Fohringer

„Mein politisches Leben, das sich stets auf Wien und Österreich fokussiert hat, ist mit Sicherheit nicht am Ende“, schrieb Strache am Montag in einer langen Presseerklärung. Darin kündigte er zugleich den Verzicht auf ein Mandat im Europaparlament an, das er dank 45 000 Vorzugsstimmen bei der EU-Wahl gewonnen hat. Anders als in Deutschland konnten Wähler in Österreich mit ihrer Stimme eine Partei wählen, aber auch zusätzlich mit einem ergänzenden Hinweis einen bestimmten Kandidaten unterstützen. „Ich werde mich nicht zurückziehen, mich auch nicht verstecken. Im Gegenteil“, kündigte Strache an. Er werde sich zunächst als einfaches Parteimitglied in den Dienst der FPÖ stellen. „Eine Rückkehr in die aktive Politik kann und soll erst erfolgen, nachdem die Hintergründe des Ibiza-Videos weitestgehend aufgeklärt sind.“

Strache war Mitte Mai von allen Ämtern zurückgetreten, nachdem ein Video aus dem Jahr 2017 ihn massiv in Misskredit gebracht hatte. Darin hatte er einer angeblichen russischen Oligarchen-Nichte Staatsaufträge im Gegenzug für Wahlkampfhilfe in Aussicht gestellt. Sein Rücktritt hatte eine politische Kettenreaktion zur Folge, an deren Ende auch Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) durch ein Misstrauensvotum gestürzt wurde. Voraussichtlich am 29. September wählt Österreich ein neues Parlament.

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