Forscher: Martin Luther war ein Konjunktur-Motor

München · Die von Martin Luther angestoßene Reformation hat Protestanten über Jahrhunderte hinweg einen größeren wirtschaftlichen Erfolg beschert. Diese These vertritt der Münchner Wirtschaftswissenschaftler Ludger Wößmann. Grund dafür sei die "bessere Massenbildung bei den Protestanten".

Als Beleg führt Wößmann empirische Daten aus Preußen an: Je weiter ein preußischer Kreis von Wittenberg entfernt war, desto niedriger waren der Anteil der Protestanten, die Schulbildung - und der wirtschaftliche Erfolg der Region. "Luther übersetzte die Bibel ins Deutsche, damit jeder gute Christenmensch selbst das Wort Gottes lesen könne und nicht auf den Priester angewiesen sei", so der Forscher. "Aber um die Bibel lesen zu können, muss man eben zunächst einmal lesen können." Darum habe Luther ausdrücklich den Schulbesuch gepredigt. Die wirtschaftlichen Folgen hätten wohl nicht in seiner Absicht gelegen, wirkten aber bis heute nach.

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