Familienministerin Schröder will Großelternzeit

Berlin. Großeltern sollen zur Betreuung ihrer Enkel einen Anspruch auf Teil- oder Auszeit am Arbeitsplatz bekommen. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) bereitet nach Informationen der "Passauer Neue Presse" einen entsprechenden Gesetzentwurf vor. Angedacht ist eine Freistellung von bis zu drei Jahren

Berlin. Großeltern sollen zur Betreuung ihrer Enkel einen Anspruch auf Teil- oder Auszeit am Arbeitsplatz bekommen. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) bereitet nach Informationen der "Passauer Neue Presse" einen entsprechenden Gesetzentwurf vor. Angedacht ist eine Freistellung von bis zu drei Jahren. Schröders Initiative geht auf ein Positionspapier für den CDU-Parteivorstand vom April zurück.

Das Familienministerium will die gesetzliche Großelternzeit ähnlich wie die Elternzeit gestalten. Dazu gehöre dann für Großeltern ein Kündigungsschutz und in der Regel auch ein Rechtsanspruch auf Rückkehr zum alten Arbeitsplatz. Für kleinere Betriebe unter 15 Beschäftigten sollen Sonder- und Ausnahmeregelungen gelten. Anders als Eltern sollen Großeltern keinen Lohnersatz oder Beihilfen bekommen. Eltern haben nach der Geburt eines Kindes bis zu 14 Monate Anspruch auf Elterngeld des Staates.

Bislang haben Großeltern nur dann einen Rechtsanspruch auf eine berufliche Auszeit zur Enkelbetreuung, wenn ihre noch minderjährige Tochter ein Kind bekommen hat und die junge Mutter ansonsten ihre Ausbildung abbrechen müsste.

Die Familienpolitikerin der Grünen, Katja Dörner, sprach von einem neuen "Schmalspurprogramm" Schröders. Nach wie vor hätten Familien große Probleme, geeignete Betreuungsangebote zu finden. "Jetzt soll eine Großelternzeit kommen, also Familienzeit für arbeitende Opas und Omas - allerdings unentgeltlich." Diese Option sei leider nur für die allerwenigsten attraktiv und machbar, sagte Dörner.

Auch aus den Reihen der Koalition gab es kritische Stimmen für den Entwurf. Die Initiative sei nicht abgestimmt, Finanzierbarkeit und bürokratischer Aufwand für die Arbeitgeber müssten zuvor geklärt werden, sagte FDP-Familienpolitikerin Miriam Gruß der "Rheinischen Post". Auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) äußerte sich zurückhaltend. Es gebe einige nicht einfach zu lösende Detailfragen. dpa

Foto: dpa

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