Familien stärker im Zeitstress – Trend laut Studie dennoch positiv
Berlin · Eltern und Kinder leiden zunehmend unter Zeitstress. Im Großen und Ganzen geht es den Familien in Deutschland aber gut.
Zu diesem Ergebnis kommt die dritte AOK-Familienstudie, die die Krankenkasse gestern in Berlin vorgestellt hat. Danach zeichnet sich seit der letzten Umfrage vor drei Jahren in fast allen Bereichen ein positiver Trend ab.
Die körperlichen, psychischen, finanziellen und partnerschaftlichen Belastungen sind demnach zurückgegangen. Allein der Zeitmangel hat zugenommen. Unter allen Belastungsfaktoren wird dieser von Eltern am häufigsten genannt (46 Prozent). Der finanzielle und psychische Druck hat demgegenüber seit 2010 abgenommen. 28 Prozent nennen ihre finanzielle Situation als größte Belastung (2010: 33 Prozent) und 25 Prozent die psychischen Anforderungen (32 Prozent).
Die überwiegend positive Entwicklung sei offenbar auf die gute wirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen, sagte der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Jürgen Graalmann. Weiter besagt die Studie, dass 93 Prozent der Eltern mit ihrem Familienleben zufrieden sind. Zwei Drittel fühlen sich gesundheitlich gut. Das hängt auch davon ab, wie flexibel sie ihre Arbeitszeit einteilen können und ob sie ihre Kinder gut betreut wissen.
80 Prozent der Eltern sagen, dass es auch ihren Kindern gutgehe. Ein Fünftel leidet aber nach Angaben der Eltern regelmäßig unter Beschwerden wie Einschlafstörungen, Kopf- oder Rückenschmerzen. Mit den Symptomen reagieren die Kinder häufig auf eine familiäre Belastungssituation. Die AOK-Studie zeigt, dass Eltern, die sich selbst belastet oder krank fühlen, etwa doppelt so häufig bei ihren Kindern Beschwerden feststellen wie Eltern, denen es gutgeht. Dass es Alleinerziehende deutlich schwerer haben als Paarfamilien, auch das bestätigt die Studie.