Experten verteilen gute Noten für Schulen im Saarland

Berlin/Saarbrücken · Im deutschen Bildungssystem geht nicht mehr viel voran – außer im Saarland und in Bremen. Das zeigt der aktuelle „Bildungsmonitor“. Vor allem junge Ausländer werden an den hiesigen Schulen erfolgreich gefördert.

Das Bildungssystem im Saarland wird von Jahr zu Jahr besser. Während es in den meisten Bundesländern kaum Fortschritte gibt, legte das Saarland beim "Bildungsmonitor 2015" schon das zweite Jahr in Folge deutlich zu. Im Ländervergleich liegt das Saarland jetzt auf Rang acht, zwei Jahre zuvor stand es noch abgeschlagen auf dem vorletzten Platz. Die Spitzengruppe im "Bildungsmonitor", der vom Institut der deutschen Wirtschaft und der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erstellt wird, bilden Sachsen, Thüringen und Bayern.

Das Saarland trumpft vor allem im Bereich Integration auf und belegt in dieser Kategorie bundesweit den Spitzenplatz: Nach Ansicht der Experten ist die soziale Herkunft von Kindern hierzulande nicht so entscheidend für einen erfolgreichen Bildungsweg wie in vielen anderen Ländern. So erlangen 17,5 Prozent der ausländischen Jugendlichen an Saarlands Berufsschulen die Hochschulreife. Bundesweit sind es nur 10,6 Prozent. Dadurch habe das Land "deutlich bessere Chancen, von der künftigen Zuwanderung zu profitieren", schreiben die Autoren der Studie. Die Zahl der Sitzenbleiber in der Sekundarstufe I lag 2013 mit 2,3 Prozent unter dem Bundesschnitt (2,8). Lob verteilen die Experten auch für die Betreuung in Saarlands Kitas: Zwischen 2013 und 2014 sank die Zahl der Kinder je Betreuer leicht von 6,1 auf 5,7.

Dagegen zeigt die Studie Verbesserungsbedarf im Bereich der Hochschulen: Mit 34 Prozent war 2013 der Anteil des wissenschaftlichen Personals nirgends so gering wie an saarländischen Hochschulen. Deutlich unter dem Schnitt liegt dort auch die Investitionsquote.

Die Landesregierung zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) lobte die Erfolge bei der Intergration ausländischer Schüler. Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD ) verwies auf das Ziel, Schüler aller Schulformen individuell zu fördern; dadurch steige die Chancen- und Bildungsgerechtigkeit.

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