„Europaplan“ der CSU verärgert CDU

München · Vor der heißen Phase des Europawahlkampfs knirscht es zwischen den Schwesterparteien CDU und CSU. Führende CDU-Europapolitiker kritisierten gestern den „Europaplan“ der CSU, der heute und morgen auf der Vorstandsklausur beraten wird.

Einige Forderungen seien überflüssig, "weil sie nur bestimmte, europakritische Stimmungen bedienen sollen, ohne dass sie eine Chance auf Umsetzung hätten", sagte der Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament, Herbert Reul, zu "Spiegel Online". Als Beispiele nannte er die Forderung nach einer Halbierung der EU-Kommission und nach Volksabstimmungen über EU-Fragen. "Da ist von vornherein klar: Das kommt nicht. Aber die CSU will damit offenbar potenzielle AfD-Wähler binden." Der CDU-Europaparlamentarier Elmar Brok sagte: "Wer das Aber zu groß macht, zerstört das Ja." Notwendige Verbesserungen könne man nur dann durchsetzen, "wenn wir die Gesamtfrage nach Europa positiv beantworten".

CSU-Spitzenkandidat Markus Ferber verteidigte die CSU-Linie und betonte: "Die CSU ist keine europafeindliche, sondern eine europarealistische Partei."

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