"Es geht um die Seele Amerikas"Die wichtigsten Bewerber der Republikaner

Mitt Romney: Der Ex-Gouverneur (64) von Massachusetts lag in Umfragen zunächst oft vorne. Viele Republikaner halten ihn aber für keinen echten Konservativen, weil er bei Themen wie Abtreibung oder Waffengesetzen früher eher liberale Ansichten vertrat. Dazu kommt sein mormonischer Glaube, der vor allem evangelikalen Christen nicht geheuer ist

Mitt Romney: Der Ex-Gouverneur (64) von Massachusetts lag in Umfragen zunächst oft vorne. Viele Republikaner halten ihn aber für keinen echten Konservativen, weil er bei Themen wie Abtreibung oder Waffengesetzen früher eher liberale Ansichten vertrat. Dazu kommt sein mormonischer Glaube, der vor allem evangelikalen Christen nicht geheuer ist. Newt Gingrich: Der 68-Jährige führte seine Partei bei den Kongresswahlen 1994 zum Sieg. Dann machte er seine Washington-Erfahrung mit einer Beratungsfirma zu Geld. Diese Macht-Verankerung ist ein Manko bei Wählern, die sich nach einem Außenseiter sehnen. Rick Perry: Der texanische Gouverneur schoss nach seinem späten Einstieg ins Nominierungsrennen an die Spitze der Umfragen, nur um nach schwachen Leistungen in den TV-Debatten wieder zurückzufallen. Legendär ist der Patzer, als ihm vor laufender Kamera der Name einer Behörde nicht mehr einfiel, die er abschaffen will. Ron Paul: Der 76-Jährige steht für die Strömung, die den Staat auf das Allernötigste begrenzen will. Dazu gehört eine Ablehnung von Steuern und Sozialprogrammen. Paul plädiert für den UN-Austritt der USA und kritisiert die US-Militärpräsenz in anderen Weltregionen. Michele Bachmann: In ihrem Geburtsstaat Iowa konnte Bachmann (55) bei einer Testwahl im August triumphieren, ansonsten läuft es aber nicht rund mit der Kampagne der 55-jährigen Abgeordneten. Meinungsforscher sehen sie am unteren Ende des Feldes. afpFoto: Townson/dapd

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Meinung

Die erste Wahl tritt nicht an

Von SZ-KorrespondentThomas Spang

So unentschieden wie diesmal waren die Wähler in Iowa noch nie. Das liegt gewiss nicht an der hohen Kompetenz des Bewerberfeldes, über das die Republikaner heute bei den ersten Vorwahlen abstimmen. Eher scheint das Gegenteil richtig. Bei den Kandidaten, die antreten, handelt es sich um das B-Team der Konservativen. Deren wirklichen Schwergewichte - Jeb Bush, Chris Christie, Marco Rubio, John Thune und Paul Ryan - werfen den Hut lieber nicht in den Ring. Sie ahnen, dass es schwer wird gegen Amtsinhaber Obama. Egal wer aus den Vorwahlen der Republikaner in Iowa als Sieger hervorgeht, viel Freude wird er den Konservativen wohl nicht bereiten. Die "Grand Old Party" gibt sich alle Mühe, dem wegen der Wirtschaftskrise verletzbaren Amtsinhaber zur zweiten Amtszeit zu verhelfen.

Hintergrund

Caucus und Primaries: Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Vorwahlen. Im Primary-System können Bürger einen Tag lang in einem öffentlichen Wahllokal ihre Stimme abgeben. Dieser Modus gilt in der Mehrheit der 50 Staaten, die erste Primary hält New Hampshire am 10. Januar ab. Der Caucus ist dagegen eine Parteiversammlung, bei der sich Mitglieder auf Ortsebene zur Diskussion treffen und abstimmen. Im ersten Vorwahl-Staat Iowa gilt traditionell das Caucus-System. Die Regeln legt jede Landespartei selbst fest. afp

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