Erstmals wieder Tote bei heftigen Protesten im Iran

Teheran. Neue Dimension der Proteste im Iran: Bei heftigen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern des erzkonservativen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad und Sicherheitskräften gab es gestern in Teheran erstmals seit den Protesten im Juni wieder Tote. Das wurde am Abend im staatlichen Fernsehen bestätigt

Teheran. Neue Dimension der Proteste im Iran: Bei heftigen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern des erzkonservativen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad und Sicherheitskräften gab es gestern in Teheran erstmals seit den Protesten im Juni wieder Tote.

Das wurde am Abend im staatlichen Fernsehen bestätigt. Die Opposition hatte zuvor von vier Toten in Teheran gesprochen, darunter sei auch ein Neffe von Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi. Auch in Tabris im Nordwesten des Iran seien vier Demonstranten getötet worden, berichtete das Internetportal Jaras. Die Polizei sprach von mehr als 300 Festnahmen. Darunter seien auch Mitglieder der militanten Oppositionsgruppe Volksmudschaheddin, sagte der stellvertretende Polizeichef Ahmad-Resa Radan dem Fernsehen. Die iranische Opposition hatte das schiitische Aschura-Fest zu ihren neuen Protesten gegen die Regierung von Präsident Mahmud Ahmadinedschad genutzt. In dem offensichtlichen Versuch, die Opposition zu diskreditieren, berichtete die Agentur Fars, dass Mussawi-Anhänger eine Kopie des Korans verbrannt hätten. Außerdem hätten die Oppositionellen mehrere Gläubige bei den Feierlichkeiten mit Steinen beworfen und einen Kleriker verletzt.

Laut Augenzeugen beteiligten sich Tausende von Iranern an den Protestzügen gegen Ahmadinedschad. Sie wurden von Zehntausenden Autofahrern unterstützt, die mit Hupkonzerten ihre Sympathie mit den Demonstranten bekundeten. dpa

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