Erneute Attacke auf ein Flüchtlingsheim in Bayern

Reichertshofen · Schon wieder ist in Deutschland ein Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft verübt worden - diesmal in Bayern. In Reichertshofen nahe Ingolstadt legten Unbekannte in der Nacht zum Donnerstag Feuer an zwei Eingängen des leerstehenden früheren Landgasthofs. Der hinten gelegene Lagerraum, eine ehemalige Disco, brannte aus, der Sachschaden beträgt mindestens 150 000 Euro. Das angrenzende Hauptgebäude, in dem die Flüchtlinge untergebracht werden sollen, wurde weniger stark beschädigt. Von den mutmaßlichen Brandstiftern fehlte zunächst jede Spur. "Ein fremdenfeindlicher Hintergrund ist nicht auszuschließen", sagte Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer. Im Ort habe es Proteste gegen die Unterbringung von 67 Asylbewerbern ab September gegeben. Amnesty International empört

Schon wieder ist in Deutschland ein Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft verübt worden - diesmal in Bayern. In Reichertshofen nahe Ingolstadt legten Unbekannte in der Nacht zum Donnerstag Feuer an zwei Eingängen des leerstehenden früheren Landgasthofs. Der hinten gelegene Lagerraum, eine ehemalige Disco, brannte aus, der Sachschaden beträgt mindestens 150 000 Euro. Das angrenzende Hauptgebäude, in dem die Flüchtlinge untergebracht werden sollen, wurde weniger stark beschädigt. Von den mutmaßlichen Brandstiftern fehlte zunächst jede Spur. "Ein fremdenfeindlicher Hintergrund ist nicht auszuschließen", sagte Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer. Im Ort habe es Proteste gegen die Unterbringung von 67 Asylbewerbern ab September gegeben.

Amnesty International empört

Erst am Mittwoch war bekanntgeworden, dass am Wochenende ein Flüchtlingsheim in Böhlen bei Leipzig beschossen wurde - gleich in zwei Nächten hintereinander. Auch in anderen Teilen Deutschlands gab es seit Jahresbeginn viele Vorfälle dieser Art. Anfang Juli war etwa eine geplante Flüchtlingsunterkunft im hessischen Mengerskirchen mit Schweineköpfen und Innereien beschmutzt worden. Die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Selmin Caliskan, äußerte sich empört. Der Anstieg rassistisch motivierter Gewalt müsse ein "Weckruf" sein. Es sei beschämend, wenn sich Politiker "in einem reichen Land wie Deutschland auf eine angebliche Überforderung berufen, statt ihrer Pflicht nachzukommen und Flüchtlinge zu schützen".

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