Kommentar Angst allein kann nichts bewegen

Der kleinste gemeinsame Nenner heißt Angst. Ob Angst vor der Klimakatastrophe, oder die Angst davor, zu kurz zu kommen. Das ist weder ein generationen- noch ein jugend­spezifisches Phänomen.

 Fatima Abbas

Fatima Abbas

Foto: Robby Lorenz

Die Generationen davor hatten auch schon Angst. Vor den Folgen von Tschernobyl und Krieg, der Jahrhundertflut und Terrorismus.

Eines ist heute jedoch gewiss anders als noch vor 30 Jahren: Ängste, ob begründet oder diffus, können über unzählige Kanäle bespielt, hochgeschaukelt, betwittert, geteilt und sonst nicht alles werden. Der Anspruch an politisches Engagement muss darüber hinausgehen. „Fridays for Future“ hat gezeigt, wie es gehen kann.

In einer dauerbeschallten Welt, in der kaum noch jemand weiß, was richtig oder falsch ist, ist Angstrhetorik hoch im Kurs, sind einfache Antworten gefragt. Das zeigt auch die Studie. Aussagen wie „In Deutschland darf man nichts Schlechtes über Ausländer sagen, ohne gleich als Rassist beschimpft zu werden“ finden viel Zuspruch. Diese Schlussfolgerung als Hirngespinst abzutun, ist falsch. Darauf eine Antwort zu finden, nicht einfach. Die Polarisierung ist auch deshalb so spürbar, weil die Akteure auf beiden Seiten des Angstspektrums ihre politische Stimme stärker nutzen als früher. Ob das per se gut oder schlecht ist? Auf Twitter gäbe es darauf eine klare Antwort. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort