300 Euro Alle Fragen und Antworten zur Energiepauschale für Rentner

Update · Die Energiepreispauschale für Rentner ist beschlossen. Nachdem Rentner zuletzt außen vor waren, können sie sich jetzt über eine Einmalzahlung freuen – einige von ihnen müssen aber noch länger warten.

Update vom 20. Oktober: Wer Rente bekommt, erhält auch die Energiepauschale. Die vorgesehenen 300 Euro landen automatisch auf Ihrem Konto, auf das wie gewohnt die Rente geht. Nach Angaben der Deutsche Rentenversicherung werden Sie das Geld abzüglich Steuern bis zum 15. Dezember dieses Jahres erhalten. Falls Sie allerdings Ende Dezember zum ersten Mal überhaupt Rente ausgezahlt bekommen haben, müssen Sie aus technischen Gründen noch bis Anfang 2023 auf den Zuschuss zu den gestiegenen Energiekosten warten. Diese Zahlung erfolgt aber ebenfalls automatisch.

Rund 20 Millionen Rentner werden nun von der Finanzspritze profitieren. Das ruft erwartungsgemäß auch Betrüger auf den Plan. Die Verbraucherzentrale Saarland warnt Rentner vor Betrugsmaschen rund um die Energiepauschale.

  • Bürgertelefon hilft bei Fragen: Weitere Fragen zur Energiepreispauschale beantwortet die Deutsche Rentenversicherung auf ihrer Homepage. Und auch die Mitarbeiterinnen am Bürgertelefon des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) helfen weiter. Sie sind montags bis donnerstags zwischen 8 und 20 Uhr unter der Telefonnummer 030 221 911 001 erreichbar.

Energiepauschale für Rentner: Wann kommt die Einmalzahlung

Update vom 4. September: Ein „wuchtiges Entlastungspaket“ hat Finanzminister Christian Lindner (FDP) angesichts der Energiekrise versprochen. Dabei sollten diesmal auch die Rentnerinnen und Rentner nicht zu kurz kommen. Nachdem sich die Spitzen der Ampelkoalition am Samstagmorgen im Kanzleramt eingefunden haben, hieß es erst einmal warten. Lange spanten die Regierungsvertreter die Öffentlichkeit auf die Folter. Erst am Sonntagvormittag, 4. September, traten die Ampelpolitiker schließlich vor die Presse und machten die Maßnahmen des dritten Entlastungspakets offiziell. Darin enthalten:

Energiepauschale, Tankrabatt & Co. – so viel Geld bekommen Sie jetzt vom Staat (Bildergalerie)​
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Familien, Rentner, Studenten – wer jetzt wie viel Geld vom Staat kriegt

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Foto: dpa-tmn/Catherine Waibel
  • Energiepauschale von 300 Euro wird auf für Rentner ausgeweitet. Die Einmalzahlung ist für diesen Dezember geplant.
  • Auch die zuletzt leer ausgegangenen Studenten erhalten eine Einmalzahlung in Höhe von 200 Euro.

Die Energiepreispauschale für Rentner ist einkommensteuerpflichtig. Das heißt, je niedrigerer die Rente, umso mehr bekommen die Empfänger netto ausgezahlt. Bereits bei der Energiepauschale für Angestellte waren die 300 Euro brutto angesetzt. Das hatte zur Folge, dass je nach Beruf und entsprechendem Einkommen unterschiedliche Netto-Beträge in der Tasche der Empfänger gelandet sein. Wir haben für die Energiepauschale eine Rangliste mit 21 Berufen erstellt: Wer erhält die größte Einmalzahlung?

Abschließend muss noch die Frage geklärt werden, wie das Geld eigentlich bei den Rentnern ankommt. Ganz einfach, die Einmalzahlung über 300 Euro brutto wird abzüglich Steuern über die Deutsche Rentenversicherung am 15. Dezember an die Rentner überwiesen.

Erstmeldung vom 26. August: Energiepauschale für Rentner im Winter? Statement der Renten-Präsidentin überrascht

Die Bundesregierung hat bereits zwei Entlastungspakete geschnürt, Maßnahmen wie das 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr und der sogenannte Tankrabatt laufen Ende des Monats allerdings aus. „Deswegen ist es umso wichtiger, dass das nächste Entlastungspaket der Bundesregierung idealerweise sogar noch bekannt wird, bevor kommenden Donnerstag, 1. September, der Hammer fällt“, sagte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Energiepauschale: Mit dem 3. Entlastungspaket sollen Rentner entlastet werden

Auf einen konkreten Zeitpunkt für die Bekanntgabe eines dritten Entlastungspakets will sich Finanzminister Christian Lindner offenbar nicht festlegen lassen. In der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ sagte der FDP-Politiker: „Wir werden noch vor Oktober Klarheit haben über das Entlastungspaket für den Winter.“

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Donnerstag, 25. August, ebenfalls angekündigt, die Regierung werde rasch einen Vorschlag machen – und dieses Mal sollten auch Rentnerinnen und Rentner besonders von den Hilfen profitieren. „Das steht für mich jedenfalls fest“, sagte der SPD-Politiker. Zuvor hatte es Kritik gegeben, dass Rentner bei der Energiepauschale, die im September an Beschäftigte ausgezahlt wird, außen vor bleiben.

Rentenpräsidenten skeptisch gegenüber Energiepauschale für Rentner

Für Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, ist eine Einmalzahlung an deutsche Rentnerinnen und Rentner keine optimale Lösung. Bereits im Julie äußerte sie gegenüber der Rheinischen Post Zweifel an der Energiepauschale für Rentner:

Demnach wurden die Renten bereits erhöht. Gleiches gelte für das Wohngeld für ärmere Rentner. Auch gebe es Haushalte in denen nicht nur Rentner, sondern auch Erwerbstätige wohnen, die die Pauschale bekommen.

„Es ist aber für die Bundesregierung insgesamt schwierig zu ermitteln, bei wem der Bedarf für Entlastungen am höchsten ist“, sagte Roßbach auf die Frage, ob die Bundesregierung hier nachbessern müsse.

Thüringens Ministerpräsident begrüßt die staatliche Hilfe für Rentner

Ganz anders beurteilt Bodo Ramelow (Linke) die Lage. Thüringens Ministerpräsident hat die Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) begrüßt, angesichts hoher Preise auch Rentner beim nächsten Entlastungspaket des Bundes zu berücksichtigen.

Bisher werde ein Teil der Bevölkerung von Entlastungen ausgegrenzt, was ungerecht sei, sagte Ramelow mit Blick auf die nicht für Rentner geltende Heizkostenpauschale am Freitag, 26. August, im Sommerinterview von MDR Thüringen.

Entlastungspaket für den Winter: Welche Hilfen kommen infrage?

Vorschläge zur Entlastung gibt es viele, wie etwa:

  • Reform des Wohngelds
  • Einmalzahlungen für bestimmte Gruppen
  • Großen Steuerreform
  • Gaspreisdeckel
  • Heizkostenzuschuss

Die Energiegewerkschaft IG BCE schlug ein steuerfreies Entlastungsgeld für die Beschäftigten vor, das von den Arbeitgebern finanziert werden solle. Die „Wirtschaftsweise“ Veronika Grimm brachte einen staatlich subventionierten Grundverbrauch für Gas ins Spiel. Haushalte bis zu einem bestimmten Einkommen könnten eine bestimmte Menge - zum Beispiel 75 Prozent des Durchschnittsverbrauchs - zu günstigen Konditionen bekommen. Der Mehrverbrauch müsste dann zum Marktpreis gezahlt werden.

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