Viele Elektrogeräte werden immer kürzer genutzt. Das zeigt eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA). Demnach ging die Nutzungsdauer von Waschmaschinen zwischen 2004 und 2013 von 14,1 auf 13 Jahre zurück. Bei Flachbild-Fernsehern sank der Wert von 5,7 Jahren (2007) sogar auf 4,4 Jahre (2010). Und bei Notebooks reduzierte sich die Nutzungsdauer zwischen 2004 und 2012 auf 5,1 Jahre (minus 0,3).

Erfasst wurde jeweils die Nutzungsdauer durch die Erstbesitzer. Dieser Wert stimme nicht mit der technischen Lebensdauer eines Produkts überein, betonten die Verfasser der Studie, das Freiburger Öko-Institut und die Universität Bonn. Geräte würden vielmehr aus unterschiedlichen Gründen ersetzt. Gerade bei Unterhaltungs- und Informationselektronik löse häufig der Wunsch nach einem neuen Gerät einen Neukauf aus - etwa deshalb, weil es einen Technologiesprung gegeben habe. Auch bei Großgeräten wie Kühlschränken sei der Wunsch nach einem besseren Gerät bei immerhin jedem dritten Nachkauf ausschlaggebend, erklärte das UBA. Dass Hersteller gezielt Mängel einbauten, um eine kurze Produktlebensdauer zu erreichen, habe die Studie nicht belegen können.

Unter Umwelt-Aspekten sei die Lebensdauer der Produkte dennoch generell zu kurz, monierte die Behörde. Dies sei "nicht akzeptabel". UBA-Präsidentin Maria Krautzberger forderte deshalb, über Mindest-Standards bei Lebensdauer und Qualität solcher Produkte nachzudenken - "eine Art Mindesthaltbarkeit für Elektro- und Elektronikgeräte". Zudem müssten solche Produkte repariert werden können. Eine Verbraucherbefragung im Zusammenhang mit der Studie zeigt, dass auch rund ein Drittel der Bürger unzufrieden mit der Lebensdauer von Elektrogeräten ist. Kritisiert wurde vor allem die fehlende Information über die zu erwartende Funktionsfähigkeit.