Einschreib-Chaos an deutschen Hochschulen nimmt kein Ende

Berlin. Die Probleme bei der Studienplatzvergabe haben sich entgegen den Beteuerungen von Hochschulrektoren und Politik auch im Wintersemester fortgesetzt. Nach einem vertraulichen Bericht der Kultusministerkonferenz waren wegen organisatorischer Mängel vier Wochen nach Semesterstart im November noch mindestens 18 000 Studienplätze in begehrten Numerus-clausus-Fächern unbesetzt

Berlin. Die Probleme bei der Studienplatzvergabe haben sich entgegen den Beteuerungen von Hochschulrektoren und Politik auch im Wintersemester fortgesetzt. Nach einem vertraulichen Bericht der Kultusministerkonferenz waren wegen organisatorischer Mängel vier Wochen nach Semesterstart im November noch mindestens 18 000 Studienplätze in begehrten Numerus-clausus-Fächern unbesetzt. Das System der Zulassung sei trotz der erstmals eingesetzten Studienplatzbörse zur Nachvermittlung für Studierende wie für Hochschulen weiterhin "unbefriedigend". Die Vorsitzende des Bundestags-Bildungsausschusses, Ulla Burchardt (SPD), und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderten ein Bundesgesetz für die Hochschulzulassung. Nach dem Bericht waren an einzelnen Universitäten bis zu acht Nachrückverfahren erforderlich, die sich teils weit ins laufende Semester hineinzogen. Dadurch werde bei den Studienanfängern "ein erfolgreicher Start ins Studium erheblich beeinträchtigt". Ziel müsse es sein, die Plätze bereits vier Wochen vor Vorlesungsbeginn zu vergeben, um genug Zeit für Wohnungssuche und Umzug zu lassen. Klagen über das jährliche Einschreibchaos an den Hochschulen gibt es seit mehr als fünf Jahren. Länder und Bund hatten 2003/2004 den Hochschulen Auswahl und Einschreibung ihrer Studenten in den Fächern weitgehend selbst überlassen, in denen es vor Ort mehr Bewerber als freie Plätze gibt. Betroffen sind vor allem Jura und Wirtschaft, aber auch die Ingenieur- und Naturwissenschaften. Doch durch fehlende Koordinierung der Hochschulen untereinander kommt es wegen Mehrfachbewerbungen von Abiturienten immer wieder zu Doppeleinschreibungen und damit zur Blockade freier Studienplätze.dpa

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