Von SZ-Redakteur Pascal Becher

Deutschlands etablierte Parteien müssen ihre Lehren aus dem fatalen Wahlsieg der Rechten in Österreich ziehen. Dringend. Denn die Bundestagswahl 2017 rückt näher und die Gefahr eines Rechtsrucks besteht. Da ist zum einen die FPÖ, eine rechtspopulistische Partei, die zwar deutlich älter als die AfD ist, ihr inhaltlich aber nahesteht. Beide hetzen gegen Flüchtlinge und Muslime, fordern Grenzzäune und träumen vom starken Nationalstaat. Und dann sind da die Volksparteien . Jahrzehntelang dominierten SPÖ und ÖVP (wie SPD und CDU ) die Politik, jetzt wissen sie nicht, wie sie mit rechten Hetzern umgehen sollen. Zuerst ignorierten sie diese, dann argumentierten sie verkrampft gegen ihre Positionen, nur um sie am Ende teilweise zu kopieren. In Österreich stimmten die Wähler trotzdem fürs "Original", weil sie - so zeigen Umfragen - den Volksparteien nicht mehr trauen.