Ein Urteil, das Mut macht

Meinung:Ein Urteil, dasMut macht

Von SZ-RedaktionsmitgliedMichael Aubert

Ja, es kam überraschend. Trotzdem war das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, das einem Schmerzpatienten erlaubt, zu Hause Cannabis anzubauen, ebenso mutig wie überfällig. Denn es ist eine Entscheidung, die tausenden Betroffenen wenigstens eine schwere Last nehmen wird, die sie bislang tagtäglich bedrückt: die große Angst, sich strafbar zu machen, kriminell zu sein.

Der Kampf des an Multipler Sklerose erkrankten 52-Jährigen bis zur letzten Instanz ist einer, den er für unzählige Leidensgenossen in Deutschland ausgefochten hat - und für deren Angehörige. Ob die Diagnose nun MS heißt oder Krebs. Denn bislang gab es für schwer Erkrankte nur eine einzige legale Alternative: teure Medikamente, die Nebenwirkungen hervorrufen. Deshalb ist dieses richtungswei sende Urteil für die Betroffenen nicht nur eine Erleichterung, sondern auch ein Mutmacher.

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