Bundeswehr arbeitet ihre Tradition auf Ein langwieriger Prozess

Hamburg · Bis zum Jahresende will die Bundeswehr alte Richtlinien überarbeiten.

 Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) äußerte sich in Hamburg zum Traditionserlass der Bundeswehr.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) äußerte sich in Hamburg zum Traditionserlass der Bundeswehr.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

() Die Überprüfung und Neuausrichtung der Bundeswehr-Traditionen wird nach den Worten von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kein schnelles Ergebnis haben. „Dies ist ein Prozess, der nicht in wenigen Wochen abgeschlossen ist. Das Thema verträgt keine Eile“, sagte die Ministerin gestern in der Hamburger Führungsakademie der Bundeswehr. In die Ausbildungsstätte waren mehr als 300 Teilnehmer aus den Streitkräften sowie Historiker, Sozialwissenschaftler und Interessenvertreter eingeladen, um in einem ersten Workshop über den 1982 ergangenen Traditionserlass zu diskutieren. Geregelt ist darin, in welcher Tradition sich die Bundeswehr sieht und in welcher nicht. Die überarbeiteten Richtlinien sollen den rund 170 000 Soldaten „Orientierung und Halt“ geben für ihren Dienstalltag und ihre Einsätze.

Eine Affäre um rechtsextreme Umtriebe in der Bundeswehr hatte im Frühjahr eine Diskussion über den Umgang der Streitkräfte mit ihrer Tradition und besonders der Wehrmacht entfacht. Das Sammeln von Waffen, Modellen, Urkunden, Fahnen, Bildern, Orden und Ausrüstungsgegenständen ist den Soldaten laut dem Erlass erlaubt, wenn sie in einen geschichtlichen Zusammenhang eingeordnet werden. Nationalsozialistische Symbole sind verboten – außer sie dienen der politischen Bildung. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Nazi-Vorwürfen gegen die Elitetruppe KSK. Bei einer Feier sollen der Hitlergruß gezeigt und rechtsextremistische Musik gehört worden sein.

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