Anklage gegen Ex-US-Präsident Schweigegeld im Sex-Skandal? Donald Trump muss vor Gericht

New York · Bringen mutmaßliche Schweigegeldzahlungen an eine Porno-Darstellerin und ein früheres Playmate Donald Trump für mehrere Jahre hinter Gitter? Eine Grand Jury in New York stimmt für Anklage.

Donald Trump droht eine strafrechtliche Anklage.

Donald Trump droht eine strafrechtliche Anklage.

Foto: dpa/Sue Ogrocki

Bringt ein möglicher Sex-Skandal Domald Trump jetzt zu Fall? Erstmals in der US-amerikanischen Geschichte wird sich ein ehemaliger Präsident wegen einer strafrechtlichen Anklage vor Gericht verantworten müssen. Das hat eine Grand Jury in New York-Manhattan am Donnerstag, 30. März, entschieden.

Demnach wird aller Voraussicht nach der Republikaner Donald Trump angeklagt. Das bestätigten sowohl der zuständige Staatsanwalt sowie Trumps Justiziarin Susan Necheles, wie US-Medien in der Nacht berichten.

Worum es in der Anklage gegen Donald Trump gehen soll

Worum es in der Anklage konkret geht, ist noch nicht bekannt gegeben worden. Beobachter vermuten allerdings, dass diese im Zusammenhang mutmaßlicher Schweigegeldzahlungen stehen. Trump soll seinen damaligen Anwalt Michael Cohen 2016 angewiesen haben, Summen an Porno-Darstellerin Stormy Daniels und Ex-Playmate Karen McDougal zu zahlen.

Das geschah im Vorfeld zu der Präsidentschaftswahl 2016. Damit sollte er sie unbeschadet überstehen. Trump bestätigte später die Zahlungen. Allerdings widersprach er Darstellungen der beiden Frauen, sexuelle Beziehungen zu ihnen gehabt zu haben.

Welche Auswirkungen eine Anklage auf eine erneute Präsidentschaftskandidatur haben könnte

Wie die Zeitung New York Times berichtet, soll die bislang unter Verschluss gehaltene Anklageschrift womöglich schon in den kommenden Tagen veröffentlicht werden. Unter anderem könnte es darin um die Frage gehen, ob die Zahlungen gegen die Parteienfinanzierung verstießen.

Sollte es zu einem Prozess kommen, könnte das auf eine abermalige Kandidatur Trumps politische Auswirkungen haben. Dann ist nicht klar, ob ihn seine Partei 2024 nochmals ins Rennen schickt. Anhänger indes gehen davon aus, dass sich der ehemalige Präsident davon nicht abhalten lässt. Auch nicht als verurteilter Straftäter.

Wie Donald Trump auf das Jury-Votum zur Anklage reagiert

Dieser kommentierte dies bereits über sein eigens ins Leben gerufene Netzwerk und verurteilte die Anklage mit ihm eigen scharfen Worten. So bezeichnet Trump die Anklage auf Truth Social als „Angriff auf unser Land“. Nachdem Trump vom Kurznachrichtendienst Twitter verband worden war, hat er diese Plattform mitgegründet.

Bereits vor dieser Stellungnahme im Netz geißelte er die Anklage unter anderem als „Hexenjagd“ einer „völlig unschuldigen Person“. Dabei sieht Trump die Drahtzieher bei seinen parteipolitischen Gegnern, den Demokraten, die er als „linksradikal“ bezeichnet.

Spott und Verachtung auch von Trump-Sohn Donald Jr.

Trumps Sohn Donald Jr. äußerte sich mittlerweile über Twitter und reagierte verächtlich auf einen Eintrag von Nancy Pelosi zur bevorstehenden Anklage seines Vaters: „Ein Recht auf „Unschuldsbeweis“? Ähm … so funktioniert das nicht, betrunkene Dame...“. Die Demokratin war von 2019 bis 2023 Sprecherin des US-Repräsentantenhauses.

Trump werde sich kommende Woche der Anklage stellen, hieß es aus der Kanzlei seiner Anwälte. Sollte Trump verurteilt werden, drohen ihm mehrere Jahre Haft.

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