Von SZ-KorrespondentFinn Mayer-Kuckuk

Mit Kim Jong Un lässt sich über nukleare Abrüstung nicht reden. Anders als seinem Vater geht es ihm nicht darum, Wohltaten des Westens zu erpressen. Es geht ihm ausschließlich um die eigene Macht. Ein Atom-Deal wie mit dem Iran erscheint daher mit Nordkorea unwahrscheinlich. Es ist sogar fraglich, ob totale Sanktionen durch China Kim von seinem Weg abbringen würden. Anders als vielfach angenommen, liegt der Schlüssel für eine Verhaltensänderung Nordkoreas nicht bei China, sondern bei den USA. Ein Gesprächsangebot aus Washington wäre für Kim Jong-un unwiderstehlich. Bisher versucht Washington jedoch, Pjöngjang möglichst zu ignorieren. Mit der richtigen Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche ließe sich möglicherweise ein Friedensvertrag erreichen.