Der Sacharow-Freiheitspreis Wer den Sacharow-Preis bislang erhielt
Brüssel · Die Europäische Union verleiht den Sacharow-Freiheitspreis seit 1980. Er geht zurück auf Andrej Dmitrijewitsch Sacharow, einen sowjetischen Physiker und Dissidenten.

17.12.2019, Frankreich, Straßburg: Die Tochter des uigurischen Aktivisten Ilham Tohti, Jewher Ilham, sitzt während eines Interviews im Gebäude des Europäischen Parlaments. Sie wird am 18.12.2019 im Namen ihres derzeit inhaftierten Vaters den Sacharow-Preis für geistige Freiheit des EU-Parlaments entgegennehmen. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Foto: dpa/Philipp von DitfurthIn den 70er Jahren setzte sich Sacharow für die Demokratisierung der Sowjetunion ein und kümmerte sich um politische Häftlinge. Er unterstützte die Belange von Minderheiten und Andersdenkenden, unter anderem von Armeniern, Kurden und Georgiern. 1975 erhielt er dafür den Friedensnobelpreis. Hier ein Überblick über die Preisträger des Sacharow-Preises der vergangenen Jahre:
2018 Oleh Senzow, ukrainischer Filmregisseur. Gegner der Annexion der Krim durch Russland. Als 2014 die Annexion der Krim noch im Gange war, organisierte Senzow humanitäre Hilfe für ukrainische Soldaten.
2017 Die demokratische Opposition in Venezuela, die Nationalversammlung (Julio Borges) und alle von der Organisation „Foro Penal Venezolano“ als solche anerkannten politischen Gefangenen.
2016 Nadija Murad Bassi Taha und Lamija Adschi Baschar aus dem irakischen Bezirk Sindschar. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verschleppte sie und missbrauchte sie als Sexsklavinnen.
2015 Raif Badawi, junger Blogger aus Saudi-Arabien und Verfechter der Meinungsfreiheit. Von den saudischen Behörden wurde er wiederholt mit Peitschenhieben und Haft bestraft.
2014 Denis Mukwege, kongolesischer Arzt, der sein Leben der Aufgabe widmet, Zehntausenden Frauen und Mädchen, die Opfer von Gruppenvergewaltigungen und sexueller Gewalt geworden sind, neuen Lebensmut zu geben.
2013 Malala Yousafzai, war 15 Jahre alt, als ihr die Taliban 2012 im pakistanischen Swat-Tal ins Gesicht schossen. Sie wollten sie und andere Mädchen vom Besuch der Schule abhalten. Sie überlebte trotz schwerer Verletzungen.
2012 Nasrin Sotudeh und Jafar Panahi, sie iranische Menschenrechtsanwältin, er preisgekrönter Filmemacher, ebenfalls aus dem Iran. Er wurde mit einem 20-jährigen Berufsverbot belegt. Sie kam 2010 wegen ihres Engagements für Andersdenkende ins Gefängnis.
2011 Mohamed Bouazizi (1984-2011), Ali Ferzat, Asmaa Mahfouz, Ahmed al-Senussi und Razan Zaitouneh, Aktivisten und Künstler aus arabischen Ländern im Zusammenhang mit den Demokratiebewegungen und Massenprotesten, die sich im Jahr 2011 in der arabischen Welt Bahn brachen.