Von SZ-KorrespondentHagen Strauß

Der Fifa-Skandal wirft auch ein Schlaglicht auf das Verhältnis von Politik und Sport. Jetzt erheben Politiker schwere Vorwürfe gegen den Fußball-Weltverband. Kritik, die schon seit Jahren hätte deutlicher geübt werden können und müssen. Neu ist die Erkenntnis schließlich nicht, dass Fifa und Korruption zusammengehören wie das Amen und die Kirche. Es ist aber auch der Politik oft genug nur darum gegangen, vom Glanz des Fußballs zu profitieren. Der Skandal ist jetzt eine Chance, den Einfluss der Sportverbände zurückzudrängen. Dafür braucht es jedoch Mut. Denn es muss Nein gesagt werden, wenn Funktionäre ihre Bedingungen stellen, damit man überhaupt ein Großereignis ausrichten kann. Es muss Nein gesagt werden zu Gigantismus und Größenwahn, zu Steuervergünstigungen, Milliardenverschwendung und rechtsfreien Räumen. Wenn nicht jetzt, wann dann?