Die neuen Spar-Vorschläge aus Athen

Die Reaktionen reichen von „gute Arbeitsgrundlage, aber noch viel zu tun“ bis zu „brauchbar“ – die Liste der Reformvorschläge, die Athen gestern Morgen nach Brüssel schickte, wird nun von den Experten geprüft. Sie enthält offenbar unter anderem diese Zusagen:

Griechenland-Urlaub: Er wird wohl teurer. Denn die Hotels müssen künftig 13 (bisher 6,5 Prozent) Umsatzsteuer abführen. Die Zuschläge in Restaurants und Bars steigen von 13 auf 23 Prozent.

Mehrwertsteuer: Für einige Grundnahrungsmittel wie Reis und Nudeln soll die Abgabe von 13 auf 23 Prozent steigen.

Immobiliensteuer: Die Regierung Tsipras hatte zwar versprochen, sie abzuschaffen. Nun bleibt sie erhalten. Das soll allein 2,6 Milliarden Euro bringen. Besitzer von Jachten, Luxusautos und Swimming-Pools werden mit einer Sondersteuer belegt.

Sondersteuer: Wer über 30 000 Euro im Jahr verdient, muss mit einer Zusatzabgabe rechnen. Sie beginnt mit einem Prozent und wird schrittweise auf sieben Prozent angehoben. Unternehmen, die 2014 über 500 000 Euro Gewinn machten, werden mit einer Sonder-Gewinnsteuer von bis zu sieben Prozent belegt.

Rente: Ein Großteil der Frührenten wird abgeschafft. Hohe Zusatzrenten werden auch gestrichen. Zudem wird das Eintrittsalter in den Vorruhestand ab sofort (und nicht erst 2016) angehoben. Die Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur Renten- und Krankenkasse sollen um je zwei Prozent angehoben werden.

Militärausgaben: Bei den Verteidigungsausgaben (3,3 Milliarden Euro im Jahr) werden 500 Millionen gestrichen.

Einsparvolumen: Die Griechen wollen so fünf Milliarden Euro sparen. Im Gegenzug verlangt Athen eine Umschichtung der Schulden, um die anfallenden Rückzahlungen für den Internationalen Währungsfonds und die Europäische Zentralbank erst mal loszuwerden. Die Tilgung jener Darlehen, die Griechenland von den Euro-Partnern erhalten hat, fängt ohnehin erst 2023 an.

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