Die Luft wird dünner

Meinung:

Die Luft wird dünner

Von SZ-Redakteur Jörg Wingertszahn

Wenn die 23 Prozent für die AfD aus der Umfrage am Sonntag Wirklichkeit würden, wäre das erneut eine herbe Ohrfeige für die CDU und Parteichefin Angela Merkel. Schon bei den letzten Landtagswahlen in Baden-Württemberg , Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt war das Abschneiden der CDU sehr durchwachsen und die Ergebnisse blieben hinter den Erwartungen zurück. Berücksichtigt man gleichzeitig, dass Merkels Beliebtheit in Umfragen auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren gefallen ist und jeder zweite Deutsche sich gegen eine weitere Amtszeit von ihr ausspricht, wird deutlich: Die Luft wird dünner für die Kanzlerin.

Spätestens jetzt rächen sich ihre einsamen Entscheidungen in der Flüchtlingspolitik. Die Kanzlerin hat es versäumt, der Bevölkerung ihren Kurs zu erklären und sie mitzunehmen. An den Satz "Wir schaffen das" glauben nun immer weniger Deutsche. Auch bei Merkel selbst klingt ihr Credo eher trotzig als zuversichtlich. Sie will wohl nicht wahrhaben, dass sich viele von ihrer Politik schlichtweg überfahren fühlen. Merkel kann die damit verbundenen Ängste aber nicht einfach wegwischen.

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