Deutschland verzichtet auf Flug zum Mond

Berlin. Deutschland will sich bei seiner Raumfahrt-Strategie auf praktische Anwendungen konzentrieren. Das sagte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) gestern in Berlin. "Für die Menschen ins All, das ist meine Devise", fügte Brüderle hinzu. Dazu gehörten Wettersatelliten, Kommunikationstechnik und moderne Verkehrsleitsysteme aus dem All

Berlin. Deutschland will sich bei seiner Raumfahrt-Strategie auf praktische Anwendungen konzentrieren. Das sagte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) gestern in Berlin. "Für die Menschen ins All, das ist meine Devise", fügte Brüderle hinzu. Dazu gehörten Wettersatelliten, Kommunikationstechnik und moderne Verkehrsleitsysteme aus dem All. Deutschland wolle auch Rückholsysteme für Weltraumschrott entwickeln. Das Bundeskabinett hatte zuvor die neue Strategie beschlossen. Sie sieht den Verzicht auf eine bemannte Mission zum Mond vor.Brüderle sagte weiter, die Regierung gebe in diesem Jahr 1,2 Milliarden Euro für die Raumfahrt aus. Diese Summe solle bis auf 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2014 steigen. Raumfahrt sei ein sich dynamisch entwickelndes Geschäftsfeld, sie habe noch viel Potenzial für wirtschaftliche Wertschöpfung. Der Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Peter Hintze, ergänzte, Deutschland sei im kommenden Jahr an einer Space-Shuttle-Mission beteiligt. Dabei werde ein Alpha-Magnet-Spektrometer ins All gebracht, mit dem von der Internationalen Weltraumstation aus die Astronauten "schwarzen Löchern auf den Grund gehen" können. Die Technische Hochschule in Aachen habe dafür das Hauptinstrument geliefert. Mit Frankreich werde eine gemeinsame Mission namens "Merlin" für 2013 oder 2014 geplant, bei der die Mengen des Klimagases Methan über den Ozeanen, den Reisfeldern und den Permafrost-Böden gemessen werden sollten. Deutschland baue das Mess-Instrument, Frankreich die Satelliten-Plattform.

Zum Abschluss erklärte Brüderle scherzhaft, sein Ministerium dementiere, eine Liste mit unliebsamen Personen aufgestellt zu haben, die ein Ein-Weg-Ticket zum Mond bekommen sollten. dapd

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