Deutschland steigt aus Drohnen-Projekt „Euro Hawk“ aus

Berlin · Deutschland steigt aus dem millionenschweren Projekt der Aufklärungsdrohne „Euro Hawk“ aus. „Wir ziehen die Reißleine“, hieß es gestern aus der Leitungsebene des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin.

Die Bundeswehr sollte ursprünglichen Planungen zufolge vier eigene unbemannte Drohnen des Typs kaufen. Hintergrund der nun getroffenen Entscheidung ist, dass die Bundeswehr keine Aussichten sieht, mit vertretbarem Aufwand eine Zulassung für den regulären Flugbetrieb der Drohne in Deutschland zu bekommen. Bislang wurden demnach rund 562 Millionen Euro in das Projekt investiert.

Für die Stornierung der geplanten Beschaffung von vier voll ausgerüsteten Drohnen fallen dagegen den Angaben zufolge keine Kosten an, da diese vertraglich vom erfolgreichen Verlauf der Erprobung des unbemannten Fluggeräts abhängig gemacht worden sei. Dazu zähle auch die Zulassung für Flüge im deutschen und europäischen Luftraum. Diese ist problematisch, weil der US-amerikanische Hersteller sicherheitsrelevante Konstruktionspläne der Drohne nicht zur Verfügung stellt. Zudem fehlt laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ein Gerät zum automatischen Ausweichen bei Kollisionsgefahr.

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