Deutschland drohen 2013 mehr Pleiten

Frankfurt/Saarbrücken. Die deutsche Wirtschaft muss sich auch 2013 auf eine Pleitewelle einstellen. Sie gerate "zunehmend in den Sog der europäischen Staatsschuldenkrise", sagte gestern der Vorstand der Wirtschaftsauskunftei Creditreform, Helmut Rödl

Frankfurt/Saarbrücken. Die deutsche Wirtschaft muss sich auch 2013 auf eine Pleitewelle einstellen. Sie gerate "zunehmend in den Sog der europäischen Staatsschuldenkrise", sagte gestern der Vorstand der Wirtschaftsauskunftei Creditreform, Helmut Rödl. Die Gesamtzahl der Insolvenzen dürfte demnach von 156 200 im laufenden Jahr auf 160 500 steigen, darunter geschätzte 30 500 Firmenpleiten. Im zu Ende gehenden Jahr war die Zahl der Firmen- und Verbraucherpleiten in Deutschland rückläufig - trotz Schuldenkrise. Creditreform erwartet für das Gesamtjahr 29 500 (Vorjahr: 30 120) Unternehmensinsolvenzen. Weil jedoch mehr Großunternehmen wie Schlecker und Neckermann zum Amtsgericht mussten, schnellte die Schadenssumme in die Höhe: Sie lag mit 38,5 Milliarden Euro um 17 Milliarden Euro über dem Vorjahreswert.Die Zahl der Jobs, die so verloren gehen oder bedroht sind, summierte Creditreform auf 346 000. Das ist deutlich mehr als vor Jahresfrist (236 000). Für 2013 prognostizieren die Experten 350 000 bedrohte Jobs - vor allem in kleineren und mittleren Betrieben.

Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen dürfte nach Einschätzung von Creditreform in diesem Jahr noch sinken: auf 101 500 (103 250). Insgesamt habe die Überschuldung der Verbraucher aber zugenommen. 6,6 Millionen Erwachsene bundesweit seien nicht in der Lage, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten.

Das Saarland liegt bei diesen Entwicklungen im Bundestrend. Hier rechnet Creditreform für dieses Jahr mit insgesamt 2360 Insolvenzen (nach 2450 im Vorjahr) - davon 390 Unternehmenspleiten (nach 420). dpa/red

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