Deutsche im Rechnen auf Platz 12

Berlin. Deutschlands Viertklässler rangieren in Mathematik und Naturwissenschaften im vorderen Mittelfeld. Bei einem neuen weltweiten Schultest belegten sie in diesen Fächern jeweils den zwölften Platz unter rund 40 Staaten, wie aus Berichten österreichischer Medien vom Wochenende über den Leistungsvergleich TIMSS hervorgeht

Berlin. Deutschlands Viertklässler rangieren in Mathematik und Naturwissenschaften im vorderen Mittelfeld. Bei einem neuen weltweiten Schultest belegten sie in diesen Fächern jeweils den zwölften Platz unter rund 40 Staaten, wie aus Berichten österreichischer Medien vom Wochenende über den Leistungsvergleich TIMSS hervorgeht. Offiziell sollen die Ergebnisse morgen in Berlin vorgestellt werden - zusammen mit einem innerdeutschen Bundesländer-Vergleich über die Lesekompetenz der Zehnjährigen (Iglu-Studie).

Trotz der Platzierung im oberen Mittelfeld hinken die deutschen Grundschüler mit ihren Mathe-Kenntnissen ihren Mitschülern aus den TIMSS-Siegerländern Hongkong und Singapur fast zwei Jahre hinterher. Nicht ganz so krass fällt der Lernvorsprung beim naturwissenschaftlichen Wissen aus. Japanische Viertklässler zum Beispiel sind den Deutschen ein knappes halbes Jahr voraus. Dabei hatte Japan bei seiner großen Lehrplanrevision vor zehn Jahren Unterrichtsinhalte wie Methoden aus Deutschland kopiert.

Bei der internationalen Iglu-Grundschulstudie, die Lesen und Textverständnis testet, hatte Deutschland im vorigen Jahr einen elften Platz belegt. Dabei hatten die Grundschüler in den Iglu-Siegerstaaten Russland, Hongkong und Kanada gerademal ein halbes Jahr Lernvorsprung vor den Deutschen.

Obwohl also die Grundschüler in Deutschland bei internationalen Vergleichen mithalten können, brechen die 15-Jährigen zum Abschluss der Sekundarstufe I mit ihren Leistungen ein, wie die Pisa-Studie aus dem vergangenen Jahr belegte: Die Leistungen deutscher Schüler im Lesen und in Mathematik waren demnach nur durchschnittlich. Für Schulforscher wie für Bildungspolitiker stellt sich daher immer deutlicher die Frage, was eigentlich in den Klassen fünf bis zehn in der Bundesrepublik passiert.

Wenn morgen der neue innerdeutsche Iglu-Bundesländervergleich vorliegt, sind neue Auseinandersetzungen über die deutsche Schulstruktur mit der weltweit einmaligen frühen Aufteilung zehnjähriger Kinder auf unterschiedliche Schulformen absehbar.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht in dem deutschen TIMSS-Abschneiden "keinen Anlass für neuerliche Jubelmeldungen der Schulpolitiker". Die GEW-Vizevorsitzende Marianne Demmer (Foto: dpa) sagte, Lehrer, Schüler und Eltern in Deutschland wollten in der Schulpolitik "endlich Taten sehen und nicht immer nur neue Daten". dpa

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