Deutsche Entwicklungshelferin in Afghanistan entführt

Kabul · In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist eine deutsche Entwicklungshelferin auf offener Straße entführt worden. Die Frau wurde gestern in der Nähe ihres Büros von zwei bewaffneten Männern aus ihrem Auto gerissen und verschleppt.

Sie arbeitet für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die größte Entwicklungshilfsorganisation des Bundes. Die Entführung ereignete sich im Stadtteil Kala-e-Fatullah, wo viele Entwicklungsorganisationen ansässig sind. Dort sind auch zahlreiche Unterkünfte für Ausländer. Polizeisprecher Ebadulah Karimi sagte: "Die Frau wurde gekidnappt, als sie ihr Büro gerade verlassen wollte." Die beiden Männer hätten das Seitenfenster eingeschlagen, als die Deutsche bereits im Auto saß. Nach Angaben der Polizei fielen keine Schüsse.

Die GIZ wollte sich zu der Entführung nicht äußern. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es lediglich, man bemühe sich um schnellstmögliche Aufklärung. Zu Einzelheiten schwieg sich das Ministerium ebenfalls aus. Nach Angaben der Polizei bekannte sich zunächst niemand zu der Entführung. Die Sicherheitslage in Kabul gilt derzeit als extrem angespannt. In Afghanistan halten sich nach Angaben der Bundesregierung derzeit nur noch etwa 80 deutsche Entwicklungshelfer auf. Vor einigen Monaten waren es noch 200.

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