Der Wahnsinn geht weiter

Der syrische Bürgerkrieg gerät zunehmend zu einem vergessenen Konflikt. Angesichts der Ukraine-Krise rückt das Leid der Syrer noch weiter in den Hintergrund des Bewusstseins der Welt.

Selbst gestern, als sich mehrere Außenminister zu Beratungen über das syrische Sterben in London trafen, war die Ukraine dauerpräsent. Das ist verständlich, aber nicht fair. Humanitär gesehen ist es eine Katastrophe. Ganze Familien wurden ausgelöscht, Heimaten zerstört, die Zukunft der Kinder und ihrer Eltern ist perspektivlos. Neue Konflikte, auch wenn sie näher wirken, dürfen die alten nicht überschatten. Das hat bereits jetzt fatale Folgen: Hilfsgelder der internationalen Gemeinschaft für die syrische Bevölkerung sinken. Auch der Druck auf Europa, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, hat nachgelassen. Der Wahnsinn des Tötens geht weiter. Genauso wie das Scheitern des Westens im Syrien-Konflikt.

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