Der Schatten Putins

Meinung:Der Schatten Putins

Von SZ-MitarbeiterJulius Müller-Meiningen

Das Treffen zwischen Papst Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill am vergangenen Freitag in Havanna war kirchenhistorisch ein bedeutender Schritt, der jedoch nicht ohne ein problematisches Stück Realpolitik möglich geworden ist.

Die Kirche Moskaus und der russische Präsident Wladimir Putin leben eine zweifelhafte Symbiose. In dieses Verhältnis ist nun auch Papst Franziskus eingetreten. Franziskus und Kirill liegen angeblich die bedrohten Christen in Syrien und im Nahen Osten am Herzen.

Doch der Preis für diese "Ökumene der Märtyrer" ist hoch. Empörung rief bereits vor Monaten die Haltung von Papst Franziskus hervor, der nie ein eindeutiges Wort zugunsten der Christen in der Ukraine und gegen die russischen Aggressoren ergriff. Moskau dankte für das vornehme Schweigen und willigte nun in das Treffen ein. Franziskus stieß ein ganzes Volk vor den Kopf, um die Einheit der Christen voranzutreiben. Das ist der Preis der Ökumene .

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