Den Nagel auf denKopf getroffen

Fernsehen · Den Nagel auf denKopf getroffenZum Aus für das Tatort- Kommissar-Duo des SR und der öffentlichen Debatte darüber (SZ-Artikel und Kommentare) SZ-Redakteur Oliver Schwambach hat mit seiner Analyse zum Thema den Nagel auf den Kopf getroffen: Während der Tuba spielende Feingeist Kappl aus Bayern im Saar-Tatort den Ton angab, durfte der tumbe Saarländer Deininger allenfalls

 Maximilian Brückner alias Kriminalhauptkommissar Franz Kappl (links) und Gregor Weber alias Kriminalhauptkommissar Stefan Deininger werden bald nicht mehr gemeinsam im SR-Tatort auf Verbrecherjagd gehen. Foto: Thomas Seeber

Maximilian Brückner alias Kriminalhauptkommissar Franz Kappl (links) und Gregor Weber alias Kriminalhauptkommissar Stefan Deininger werden bald nicht mehr gemeinsam im SR-Tatort auf Verbrecherjagd gehen. Foto: Thomas Seeber

Den Nagel auf den

Kopf getroffen

Zum Aus für das Tatort- Kommissar-Duo des SR und der öffentlichen Debatte darüber (SZ-Artikel und Kommentare)

SZ-Redakteur Oliver Schwambach hat mit seiner Analyse zum Thema den Nagel auf den Kopf getroffen: Während der Tuba spielende Feingeist Kappl aus Bayern im Saar-Tatort den Ton angab, durfte der tumbe Saarländer Deininger allenfalls die zweite Geige spielen. Gregor Weber sollte froh sein, dass diese Geschichten jetzt "auserzählt" sind und er nicht länger dem bajuwarischen Schlaumeier hinterhertrotteln muss. Man stelle sich diese Konstellation unter umgekehrten Vorzeichen einmal in einem Münchner Tatort vor - undenkbar! Jetzt bleibt zu hoffen, dass sich der Tatort des Saarländischen Rundfunks auch in den nächsten Folgen durch gute Drehbücher mit aktuellen Themen vom Durchschnitt abheben wird. Der oder die neuen Ermittler sollten Land und Leute aber besser widerspiegeln, als dies bei Kappl & Deininger der Fall war - ohne dabei in Klischees à la Palü oder gar in Provinzialismus à la Schäfermann abzugleiten.

Jürgen Zimmer, St. Wendel

Froh über die

Veränderung

Dieses "Team" hat nie zu den Gewinnern gezählt - eher zu den Verlieren. An welcher Stelle liegen denn die saarländischen Tatorte bei den Einschaltquoten? Diese Tatorte waren doch nur peinlich, und viele, wenn nicht die meisten Saarländer konnten sich auch nicht darin wiederfinden. Wenn ich Gregor Weber als Kommissar sah, konnte ich nur den Kopf schütteln. Ich bin froh, dass es eine Änderung gibt, auch wenn der Stil der Beendung nicht gerade feinfühlig war. Jetzt hoffe ich, dass das "spektakuläre Team", das der SR als Ass im Ärmel haben soll, nicht aus Gerd Dudenhöffer und Alice Hoffmann besteht.

Ronny Thiery, Dillingen

Freude über

heimatliche Klänge

In meiner Tageszeitung, der "Westfälischen Rundschau", las ich, dass der SR das Duo Brückner/Weber ausgebootet hat. Als gebürtiger Saarbrücker, der im nichtsaarländischen "deutschen Ausland" lebt, habe ich mich immer gefreut, zuerst mit "Palü" Jochen Senf, später zumindest mit Gregor Weber als "Schdeffan" heimatliche Klänge zu hören und auch immer mal wieder etwas von Saarbrücken als Kulisse zu sehen. An Maximilian Brückner musste ich mich zuerst etwas gewöhnen - warum ein Bayer als Kommissar im Saarland? Er schaffte es aber schnell, meine Sympathie zu erlangen. Ausgereizt finde ich die gegensätzlich angelegten Rollen noch lange nicht, es scheint mir eher einfach ein Nicht-mehr-Wollen hinter der Abservierung des gerade wegen seiner Kantigkeit herausragenden Duos zu stehen. Für die Zukunft wünsche ich mir auf jeden Fall einen Kommissar mit eindeutig saarländischer, am besten Saarbrücker Prägung, also auch keinen nur hochdeutsch sprechenden und die Lebensart des Saarländers weder kennenden noch verstehenden Typen. Gerd-Peter Zapp, Lennestadt

Auch im Hörfunk

wurde "geholzt"

Zum Leserbrief "Früh verrentet: Das SR-Tatort-Duo" von Werner Dewerth (SZ vom 9. November)

Ich stimme Herrn Dewerth in allen Belangen zu, möchte aber hinzufügen, dass auch in der Rundfunksparte "geholzt" wurde. Dieter Exters Erfolgssendung "Hitparade", die über die Landesgrenze bekannt war, wurde gekippt. Er darf heute noch Liedchen vorspielen. Ich persönlich habe mein tägliches Rundfunkprogramm mittlerweile bei SWR 1 gefunden. Und für grenzüberschreitende Verkehrsfunkmeldungen höre ich Radio Melodie.

Thomas Krämer, Diederfing

Topfrührer stehen ungerührt am Herd

Zum Artikel "ZDF verabschiedet sich 2012 vom DFB-Pokal" (SZ vom 9. November)

Das deutsche Fernsehprogramm (ob in der ARD, im ZDF oder bei den Privaten) wird immer dummer und primitiver. Wohin man auch schaltet: Talk-Shows und Kochsendungen - Beckmann, Kerner, Lafer, Lichter, Poletto, um nur einige zu nennen. Die Menschheit lebt geradezu am Existenzminimum, Tausende von Kindern verhungern in der so genannten Dritten Welt. Und diese Topfrührer stehen ungerührt am Herd in den Studios der Sender und brutzeln vor sich hin. Sie sollten sich alle schämen, mitsamt den Kirchen. Gerade sie müssten doch aufschreien und an das Gewissen der Fernsehgewaltigen appellieren. Es ist ein Hohn und eine Schande!

Reiner Eisenbeis, Saarbrücken

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