Debatte über Embryonen-Gentest öffnet tiefen Graben in Koalition

Berlin. Der Konflikt über Gentests an Embryonen zwischen Union und FDP spitzt sich zu. Als Ausweg fordern die Liberalen die Aufhebung des Fraktionszwanges. Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich gestern dafür offen. Während die CDU-Vorsitzende für ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) eintritt, schließt die FDP dies aus

Berlin. Der Konflikt über Gentests an Embryonen zwischen Union und FDP spitzt sich zu. Als Ausweg fordern die Liberalen die Aufhebung des Fraktionszwanges. Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich gestern dafür offen. Während die CDU-Vorsitzende für ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) eintritt, schließt die FDP dies aus. Die Opposition forderte ebenfalls eine Freigabe der Abstimmung."In der Frage des Menschseins kann es keine Koalitionsdisziplin geben", sagte FDP-Generalsekretär Christian Lindner. Die FDP respektiere die Einschätzung Merkels. "In dieser ethischen Frage endet aber ihre Richtlinienkompetenz." Die FDP-Fraktionschefin Birgit Homburger sagte der "Passauer Neuen Presse": "Wenn die Medizin heute in der Lage ist, im Vorfeld schwere Krankheiten zu erkennen und damit unnötiges Leid zu ersparen, dann sollten wir dieses Wissen nutzen." Merkel hatte ihre Forderung eines PID-Verbots damit begründet, dass es fast unmöglich sei, zwischen einer schweren und weniger schweren Erkrankung zu unterscheiden. dpa

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