Debatte über EKD-Familienpapier

Berlin · Nach der heftigen Debatte über das Familienpapier der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zeigt sich der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider offen für Korrekturen. Zunächst werde es einen Diskussionsprozess bis Ende des Jahres geben.

"Danach wird der Rat entscheiden, ob und was ergänzend zum Thema gemacht wird", sagte Schneider. In dem im Juni vorgestellten Papier rückt die Kirche von der traditionellen Ehe als der alleinigen Norm ab und ruft zur Unterstützung auch anderer Lebensformen wie etwa Homosexualität auf. Es stieß auch innerhalb der EKD auf Kritik. Am heutigen Samstag soll das Thema auf einem Symposium in Berlin erörtert werden. Schneider räumte Versäumnisse bei der Veröffentlichung des Papiers ein. "Es gibt ein Versäumnis, das ich im wesentlichen mir selber zuschreibe", erklärte der Ratsvorsitzende. Es sei nicht deutlich genug gemacht worden, was Ziel und Anliegen der Schrift ist, nämlich die konkrete Situation von Familien heute zu beschreiben und theologisch zu reflektieren. "Es sollte kein Ehepapier werden", sagte Schneider.

Auch sei nicht deutlich genug herausgestellt worden, in welcher Tradition dieses Papier zu lesen sei, "dass mit der Anerkennung und Würdigung anderer Lebensformen natürlich die Ehe und Familie, in der die meisten heute leben, keinesfalls infrage gestellt werden sollen". Solche Einordnung werde es sicher noch verstärkt geben.

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