De Maizière stellt sich hinter Ruderin Drygalla
Schwerin/Berlin. In der Neonazi-Affäre um die deutsche Olympia-Ruderin Nadja Drygalla hat Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) gestern mehr Zurückhaltung gefordert. De Maizière sagte, der Fall werfe die Frage nach der Grenze beim Überprüfen der Freundeskreise von Sportlern auf. Er glaube, diese Grenze sei im Fall Drygalla überschritten worden
Schwerin/Berlin. In der Neonazi-Affäre um die deutsche Olympia-Ruderin Nadja Drygalla hat Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) gestern mehr Zurückhaltung gefordert. De Maizière sagte, der Fall werfe die Frage nach der Grenze beim Überprüfen der Freundeskreise von Sportlern auf. Er glaube, diese Grenze sei im Fall Drygalla überschritten worden. "Wir sind hier nicht in einem Ermittlungsverfahren", sagte de Maizière. In der vergangenen Woche hatte Drygalla die Olympischen Spiele in London verlassen, nachdem bekannt geworden war, dass ihr Freund der ehemalige Rostocker NPD-Landtagskandidat Michael Fischer ist. Fischer sagte gestern, er sei bereits im Mai aus der NPD ausgetreten. Experten bezweifeln aber, ob er tatsächlich dem rechtsextremen Gedankengut abgeschworen hat.Zu einer möglichen Unterstützung Drygallas durch die Sportförderung sagte De Maizière, derzeit gebe es von ihr keinen Antrag. Wenn es ihn gäbe, würde er "in Ruhe" geprüft. Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, gab es für Drygalla mit Wirkung zum 1. September einen Antrag. Dieser sei vom Deutschen Olympischen Sportbund zurückgezogen worden. afp/dapd