Das Militär ist weiter der Chef
Meinung:Das Militär ist weiter der Chef
Von SZ-Redakteur Pascal Becher
Der Sieg der NLD bei den Parlamentswahlen in Myanmar ist unstrittig ein Riesen-Triumph für Nationalheldin Aung San Suu Kyi an der Spitze der Partei. Auch die einstige birmesische Militär-Diktatur hat einen Achtungserfolg auf dem Weg Richtung Demokratie verbucht. Viel mehr ist aber noch nicht passiert. Schuld sind die Generäle. Sie klammern sich weiter eisern an die Macht ihrer "kontrollierten und disziplinierten Demokratie". Dank einer ausgeklügelten Verfassung können sie im Parlament jede Entscheidung mit "kontrollieren" und ihre Gegner so "disziplinieren". Diesen Spielregeln unterliegt auch Suu Kyi. Das weiß sie. Ihre Forderung nach dem Präsidentenamt ist deshalb erstmal ihren Wählern geschuldet. Sie erwarten das. Doch allzu weit darf Suu Kyi den Bogen nicht überspannen. Sonst greift das Militär ein.