Darum geht es in Paris

Die UN-Klimakonferenz beschäftigt sich mit einem lebenswichtigen Thema: der Erderwärmung. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Treffen, das heute in Paris beginnt.

Worum geht es bei der Klimakonferenz?

Der Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO{-2}) muss deutlich verringert werden, um die Erderwärmung zu begrenzen. Ziel ist, den Temperaturanstieg auf unter zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu drücken. Wenn dies nicht gelingt, könnten Küstenregionen und Inseln unbewohnbar werden. Die Zusagen, die die einzelnen Länder bereits zur Verringerung der Emissionen gemacht haben, führen jedoch zu einer Erderwärmung um 2,7 Grad.

Wie läuft die Konferenz ab?

Die Staats- und Regierungschefs aus knapp 140 Staaten kommen zur Eröffnung nach Paris. Damit wollen sie die Bedeutung der Konferenz unterstreichen. Bis zum 11. Dezember verhandeln dann die Delegationen, unterstützt von mehreren Ministern. Für Deutschland reisen Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD ), Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD ), Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU ) und Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU ) an. An der Eröffnung nimmt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU ) teil.

Was sind die Knackpunkte?

Ein schwieriges Thema sind die Finanzhilfen für Entwicklungs- und Schwellenländer, um die Klimaziele dort zu erreichen und die Klimafolgen zu begrenzen. Vorgesehen sind 100 Milliarden Dollar jährlich ab 2020. Bisher gibt es allerdings nur Zusagen über rund 60 Milliarden Dollar. Außerdem stellt sich die Frage, wie verbindlich die Ergebnisse der Klimakonferenz sind. Gerade die von den einzelnen Ländern versprochenen nationalen Ziele müssten verpflichtend sein. Doch vor allem die USA wehren sich gegen einen rechtlich bindenden Vertrag, der im Kongress keine Mehrheit finden würde.

Wie sind die Erfolgsaussichten?

Diplomaten äußern sich vorsichtig optimistisch. In jedem Fall garantiert der Konferenzrahmen, dass es nicht wie in Kopenhagen 2009 am Schluss zu nächtelangen Verhandlungen ohne Ergebnis kommt. Denn die Delegationen haben einen Entwurf als Verhandlungsgrundlage, der nur 50 Seiten umfasst. In Kopenhagen waren es noch 300. Außerdem haben fast alle der 195 teilnehmenden Staaten schon im Vorfeld ihre Klimaziele veröffentlicht. Dadurch gibt es eine klare Verhandlungsgrundlage.

Wie geht es danach weiter?

Das neue Klimaabkommen tritt erst ab 2020 in Kraft. Mehrere Länder, darunter Deutschland, bestehen darauf, die Klimaziele danach im Fünf-Jahres-Rhythmus zu überprüfen. So könnten auch später noch ehrgeizigere Verpflichtungen eingegangen werden. Die G-7-Staaten haben eine Dekarbonisierung, also die völlige Abkehr von den Klimakillern Kohle, Öl und Gas, noch in diesem Jahrhundert beschlossen.

Wie wird die Sicherheit nach den Anschlägen garantiert?

11 000 Soldaten und Polizisten sind für die Klimakonferenz im Einsatz. Frankreich führte am 13. November wieder Grenzkontrollen ein, um mögliche Störer, aber auch Attentäter abzufangen. Durch den Ausnahmezustand, der seit den Anschlägen gilt, sind Kundgebungen verboten.

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