Corona-Situation auch auf Mallorca besorgniserregend Inzidenz bei jungen Menschen in Spanien bei 450

Palma · Während die Corona-Neuinfektionen in Deutschland weiter zurückgehen, steigen die Zahlen in Spanien steil an. Auf der Insel Mallorca sorgen vor allem jüngere Menschen unter 30 für eine Explosion der Sieben-Tage-Inzidenz.

Touristen am Strand von Arenal in Palma de Mallorca.

Touristen am Strand von Arenal in Palma de Mallorca.

Foto: dpa/Clara Margais

Die Bewohner Mallorcas und der anderen Baleareninseln Menorca, Ibiza und Formentera treibt die Sorge um, dass sich der vergangene Sommer wiederholen könnte: Damals schien die Corona-Pandemie zunächst unter Kontrolle, die Zahlen schossen dann aber im Laufe des Sommers wieder in die Höhe.

Mehr infizierte junge Leute, weniger Tote: Auf diese Formel lässt sich die Corona-Entwicklung in Spanien derzeit bringen. Seit April waren die Corona-Zahlen stetig gesunken, jetzt steigen sie wieder deutlich. Das Robert-Koch-Institut nahm am Wochenende die Regionen Katalonien und Kantabrien wieder auf die Liste der Risikogebiete auf. Auf den den Balearen kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz laut spanischem Gesundheitsministerium wieder auf 111 (Stand 5. Juli), auch wegen einer Massenansteckung spanischer Schüler auf Abiturreisen.

Anders als bei früheren Corona-Wellen sind dieses Mal besonders jüngere Menschen betroffen, die nur leichte oder gar keine Krankheitssymptome entwickeln. Die Patientenzahlen auf Intensivstationen und die Todeszahlen bleiben deshalb bisher niedrig. In der Gruppe der 20- bis 29-jährigen beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz in Spanien rund 450. Auf der Insel Mallorca haben sich nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums 1824 Menschen in Verbindung mit einem Corona-Ausbruch infiziert; fast 6000 Menschen wurden unter Quarantäne gestellt. Mallorca hat deshalb vergangene Woche mit der Impfung von 16- bis 29-Jährigen begonnen.

Die meisten Fälle gehen bisher noch auf die zuerst in Großbritannien festgestellte Alpha-Variante des Coronavirus zurück. Aber auch die als ansteckender geltende Delta-Variante ist auf dem Vormarsch. Experten gehen davon aus, dass sie bis zum Sommer in ganz Europa vorherrschend sein wird.

Trotzdem hoffen Politik und Tourismusbranche auf der Deutschen liebsten Ferieninsel Mallorca auf eine gute Sommersaison. „Die Lust aufs Reisen ist groß. Wir hoffen auf eine Saison, die weit bis in den Herbst hinein anhält“, zitierte die „Mallorca Zeitung“ Regionalpräsidentin Francina Armengol. Auch die Managerin von Hotels der Gruppe Melía in Magaluf, Belén Sanmartín, äußerte sich vorsichtig optimistisch. Sie hoffe in diesem Sommer auf eine Auslastung von 50 bis 60 Prozent, berichtete die Zeitung „Diario de Mallorca“ am Samstag.

Magaluf, sozusagen der Ballermann der Briten, erwacht gerade zu neuem Leben, nachdem Großbritannien die Balearen auf die grüne Liste der Regionen gesetzt hat, die bei der Rückkehr in die Heimat keine Quarantänepflicht auslösen. Allerdings müssen Briten anderes als Deutsche einen negativen PCR-Test vorlegen, um zu der Inselgruppe im Mittelmeer zu reisen.

(dpa)
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