Clinton und Trump kurz vorm Ziel

Washington · Fünf Staaten, fünf Siege: Hat Trump auf dem Weg zur Präsidentschaftskandidatur den Widerstand gebrochen? Noch ist er nicht am Ziel. Aber für seine Gegner ist er gefährlich nahe dran.

Die Würfel scheinen gefallen, bei den Demokraten ziemlich gewiss, bei den Republikanern noch versehen mit einem Fragezeichen. Im US-Vorwahlkampf sind die Favoriten, Hillary Clinton und Donald Trump , ihren Konkurrenten am Dienstag noch weiter davongeeilt. Clinton setzte sich in Pennsylvania, Delaware und Maryland klar gegen ihren Rivalen Bernie Sanders durch. In Rhode Island indes konnte der 74-Jährige, der vor allem junge Amerikaner um sich zu sammeln versteht, einen Achtungserfolg verbuchen. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich beide in Connecticut.

Bei den Republikanern entschied Trump die Abstimmungen in Pennsylvania, Connecticut, Rhode Island, Delaware und Maryland für sich, wobei der Abstand zu seinen Kontrahenten Ted Cruz und John Kasich noch deutlicher ausfiel, als es die meisten erwartet hatten. Das kurz zuvor angekündigte Zweckbündnis zwischen den Kontrahenten des Immobilienmagnaten - Cruz lässt Kasich bei den noch ausstehenden Rennen in New Mexico und Oregon den Vortritt, während sich Kasich dafür in Indiana zurückhält - hat die erhoffte Signalwirkung in keiner Weise erzielt. Zum einen kommt es wahrscheinlich zu spät, zum anderen hat Trump der republikanischen Wählerschaft mit Erfolg eingeredet, das Establishment sei derart korrupt, dass es betrügerische Absprachen treffe, um seine Kandidatur zu verhindern. Auch wenn die Anti-Trump-Koalition in den Reihen der Konservativen noch auf eine Wende bei den Abstimmungen in Indiana (3. Mai) und Kalifornien (7. Juni) hofft, allmählich wird sie sich wohl mit dem Gedanken vertraut machen müssen, dass der schrille Milliardär im Juli entweder mit der für die Nominierung im ersten Wahlgang nötigen Delegiertenzahl von 1237 in den Parteikonvent in Cleveland geht oder aber diese Marke nur knapp verfehlt.

Sollte Letzteres der Fall sein, könnte er es dennoch mit Hilfe von Delegierten, die nicht an ein Vorwahlvotum gebunden sind, ins Ziel schaffen.

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