Christian Wulff wegen Urlaubsflug in Turbulenzen

Hannover. Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff (CDU, Foto: dpa) hat im Zusammenhang mit seinem Business-Class-Urlaubsflug nach Florida einen Verstoß gegen das Ministergesetz eingeräumt

Hannover. Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff (CDU, Foto: dpa) hat im Zusammenhang mit seinem Business-Class-Urlaubsflug nach Florida einen Verstoß gegen das Ministergesetz eingeräumt. Der 50-Jährige und seine Familie hatten für ihren Weihnachtsurlaub im Miami Economy-Flüge bei Air Berlin für 2759 Euro gebucht, waren dann aber in die teurere Business-Klasse hochgestuft worden, ohne dafür bezahlen zu müssen.

Wulff sagte gestern im Landtag auf eine Anfrage der SPD-Fraktion: "Das Upgrade hätte ich nicht in Anspruch nehmen dürfen. Das war ein Fehler. Ein Politiker muss jeden Anschein einer Besserstellung vermeiden." Nach dem niedersächsischen Ministergesetz dürfen Mitglieder der Landesregierung nur Geschenke im Wert von bis zu zehn Euro annehmen.

Air Berlin hatte das Upgrade bereits mehr als drei Monate vor dem Urlaubsflug nach Florida vorgeschlagen. Wulff sagte, seine Frau Bettina, die die Economy-Flüge im Mai gebucht hatte, habe sich mit Air-Berlin-Chef Joachim Hunold am Rande seines Geburtstages über den gebuchten Flug unterhalten. Dies war laut Wulffs Sprecher am 5. September. Der Air-Berlin-Chef habe dabei angeregt, aus Sicherheitsgründen die ganze Familie in die Business-Klasse hochzustufen, wenn freie Plätze zur Verfügung stünden.

Dass die kostenlose Hochstufung ein Fehler gewesen sei, sei ihm aber erst bewusst geworden, als das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" im Januar wegen der Reise in der Staatskanzlei nachfragte, räumte Wulff ein. Dann habe er den entsprechenden Preis für das Upgrade (3056 Euro) nachbezahlt.

Der Regierungschef muss sich aber weiter auf unbequeme Fragen einstellen. Die SPD will etwa wissen, mit wem Wulff Urlaub in Florida gemacht hat und ob es dabei Verquickungen mit seinem Amt gebe. Er habe den Urlaub im Haus eines langjährigen, privaten Freundes aus Osnabrück verbracht, der jetzt in den USA lebe, berichtete Christian Wulff und meinte: "Solch ein Urlaub in einer privaten Umgebung muss einem Ministerpräsidenten möglich sein." dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort