China zögert Gespräche hinaus
Peking. Nach internationalem Druck sind gestern erstmals seit Beginn der Unruhen in Tibet Mitte März chinesische Regierungsvertreter mit Gesandten des Dalai Lama zusammengekommen. Dabei einigten sich beide Seiten auf weitere Gespräche zu einem "angemessenen Zeitpunkt"
Peking. Nach internationalem Druck sind gestern erstmals seit Beginn der Unruhen in Tibet Mitte März chinesische Regierungsvertreter mit Gesandten des Dalai Lama zusammengekommen. Dabei einigten sich beide Seiten auf weitere Gespräche zu einem "angemessenen Zeitpunkt". Offen blieb, ob damit die aktuelle Gesprächsrunde in Shenzhen in der Provinz Guangdong bereits zu Ende ist. Wie die beiden chinesischen Vertreter erklärten, hätten die schweren Ausschreitungen am 14. März in Lhasa in Tibet zu "neuen Hindernissen" für den Dialog mit dem Dalai Lama geführt, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua weiter. Die Regierung hoffe, die Seite des Dalai Lama könne "glaubwürdige Schritte" unternehmen, um die Bedingungen für die nächste Gesprächsrunde zu schaffen. Dazu müssten sie damit aufhören, China spalten zu wollen, sollten nicht mehr zu Gewalt aufwiegeln und nicht weiter die Olympischen Spiele im Sommer in Peking "sabotieren". Im Zuge der Proteste gegen die chinesische Herrschaft über das Hochland war Peking wiederholt gedrängt worden, einen Dialog mit dem im Exil in Indien lebenden geistlichen Oberhaupt der Tibeter aufzunehmen.Unter starken Sicherheitsvorkehrungen und umjubelt von zehntausenden Chinesen trugen Fackelläufer unterdessen das olympische Feuer durch den Touristenort Sanya auf der chinesischen Tropeninsel Hainan. dpa
Auf einen BlickMit einem Fackellauf durch Deutschland will die Menschenrechtsorganisation Amnesty International auf die Menschenrechtslage in China aufmerksam machen. In Anlehnung an den olympischen Fackellauf soll das Feuer durch 25 Großstädte getragen werden. Veranstalter sind 25 deutsche Amnesty-Hochschulgruppen. Mit dem Fackellauf sammeln sie Unterschriften für eine Petition im Rahmen der Amnesty-Kampagne "Gold für Menschenrechte". dpa