Cameron muss im Kampf gegen „Brexit“ Tiefschlag hinnehmen

London · Großer Ärger für Premier David Cameron : Drei Monate vor dem EU-Referendum ist der britische Arbeits- und Pensionsminister Iain Duncan Smith zurückgetreten. Der frühere konservative Parteichef und "Brexit"-Befürworter bekräftigte gestern, er habe aus Protest gegen geplante Sozialkürzungen das Handtuch geworfen.

Dagegen meinten Kritiker, in Wirklichkeit sei das EU-Referendum Ende Juni der Auslöser. "Es geht um die EU. Er hat einen Grund gesucht, zu gehen", sagte Baroness Rosalind Miriam Altmann, eine Mitarbeiterin aus Smiths Ministerium.

Der Sender BBC sprach von einem harten Schlag für Cameron, der ohnehin vor dem EU-Referendum gegen Widerstand in den eigenen Reihen zu kämpfen hat. Die Briten müssen bei der Abstimmung am 23. Juni entscheiden, ob sie in der EU bleiben oder austreten wollen. Nach weitgehenden Reformversprechen aus Brüssel plädiert Cameron für den Verbleib. Doch mehrere seiner Minister sind für den Austritt. Der Ausgang der Abstimmung gilt als völlig offen.

Smith gab am Freitagabend den Sparplänen von Finanzminister George Osborne die Schuld an seinem Rücktritt. Diese seien nicht zu verteidigen, der Etat nutze Gutverdienern. Regierungschef Cameron äußerte sich "verwirrt und enttäuscht". In der Regierung hieß es, Smith habe den Kürzungen zugestimmt und bei der Etatdebatte keinen Protest eingelegt. Die Nachfolge Smiths tritt der bisher für Wales zuständige Minister Stephen Crabb an.

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