Bundesregierung will europäische Frauenquote stoppen

Berlin. Die Bundesregierung will den Vorstoß von Justizkommissarin Viviane Reding für eine europäische Frauenquote in Aufsichtsräten stoppen. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bestätigte gestern in Berlin, sie habe sich als Befürworterin einer Quote in der Regierung nicht durchsetzen können

 Ursula von der Leyen. Foto: dpa

Ursula von der Leyen. Foto: dpa

Berlin. Die Bundesregierung will den Vorstoß von Justizkommissarin Viviane Reding für eine europäische Frauenquote in Aufsichtsräten stoppen. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bestätigte gestern in Berlin, sie habe sich als Befürworterin einer Quote in der Regierung nicht durchsetzen können. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte: "Es ist nicht Aufgabe von Brüssel, den Mitgliedsstaaten vorzuschreiben, wie private Unternehmen ihre Führungsgremien zu besetzen haben." Berlin werde aktiv gegen diese Initiative vorgehen, die deutschen Diplomaten seien entsprechend angewiesen worden. Die Einmischung in Fragen, die national besser gelöst werden können, schwäche den Europagedanken. Bereits im Vorjahr hatte Reding einen Plan der EU-Kommission vorgestellt, wonach ab 2020 in den Aufsichtsräten von Großunternehmen 40 Prozent der Managerstellen von Frauen besetzt werden sollen. Die EU-Justizkommissarin wies jetzt die Kritik der Bundesregierung an ihren Plänen zurück: "Es geht darum, ein transparentes Verfahren für die Auswahl von Talenten für Aufsichtsräte festzuschreiben - und nicht eine starre Quote."

SPD und Grüne warfen der schwarz-gelben Koalition eine frauenfeindliche Politik vor. SPD-Fraktionsvize Christine Lambrecht sagte dazu: "Das ist ein Schlag ins Gesicht vieler Frauen." dapd/dpa

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