Bundesregierung stockt Hungerhilfe auf

Berlin/Rom. Angesichts der Hungerkatastrophe am Horn von Afrika stockt die Bundesregierung ihre Hilfe um mehr als 45 Millionen Euro auf. Diese beläuft sich jetzt auf mehr als 60 Millionen Euro

Berlin/Rom. Angesichts der Hungerkatastrophe am Horn von Afrika stockt die Bundesregierung ihre Hilfe um mehr als 45 Millionen Euro auf. Diese beläuft sich jetzt auf mehr als 60 Millionen Euro. Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP, Foto: dpa) erklärte gestern in Berlin: "Die schlimme Lage für die Menschen am Horn von Afrika muss schnell gelindert werden, um so viele Menschenleben wie möglich zu retten." Neben der kurzfristigen Hilfe dürften aber auch die mehrjährigen Programme für die Landwirtschaft nicht vergessen werden. Die zusätzliche Hilfe besteht aus etwa 15 Millionen Euro an bilateralen Zahlungen. Hinzu kommen etwa 32 Millionen Euro aus Deutschland, die im Rahmen von Hilfen der EU-Kommission nach Afrika gehen.Die SPD kritisierte die bisherigen deutschen Hilfszusagen als unzureichend. "Die Bundesregierung reagiert zu spät und macht zu wenig", sagte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles. Nahles warf der Koalition vor, im Vergleich zu anderen Industriestaaten wie Großbritannien viel zu wenig zu tun. "Die Bundesregierung muss ihre Anstrengungen deutlich verstärken."

Internationale Politiker und Hilfsorganisationen haben schnelles Handeln gefordert, um die Hungerkatastrophe in Ostafrika zu lindern. Nach Ansicht der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO), die gestern auf einer Konferenz in Rom die Lage in den Dürregebieten beriet, ist Hilfe noch möglich. Die Konferenz kam zu dem Schluss, dass noch ein "Zeitfenster" bestehe, um die Hungernden ausreichend zu unterstützen und sie in die Lage zu versetzen, ihre Existenzgrundlagen wiederaufzubauen. dpa

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