Bundespräsident Köhler wendet sich gegen Verklärung der DDR

Berlin. Bundespräsident Horst Köhler hat sich mit deutlichen Worten gegen eine Verklärung der DDR gewandt

Berlin. Bundespräsident Horst Köhler hat sich mit deutlichen Worten gegen eine Verklärung der DDR gewandt. So mancher, der heute von angeblichen sozialen Errungenschaften schwärme, wisse ganz offensichtlich nicht oder wolle nicht wahrhaben, "wie heruntergekommen der real existierende Sozialismus damals längst war", sagte Köhler bei einer Diskussion mit Schülern gestern in Schloss Bellevue. Schon 1989 habe die damalige Führung drastische Maßnahmen gegen die sich abzeichnende wirtschaftlichen Katastrophe erwogen. "Im Klartext: Viele Menschen hätten ihren Arbeitsplatz verloren", sagte der Bundespräsident. Köhler zitierte ein Gutachten, das SED-Chef Egon Krenz 1989 in Auftrag gegeben hatte. "Es zeigte, was die DDR-Führung im Grunde schon lange wissen musste und was sie unter großem Aufwand an Täuschung vor der Bevölkerung und vor sich selbst selbst geheim gehalten hatte: dass das Land seit Jahren bankrott war und von der Substanz lebte", sagte er bei der Gesprächsreihe "Demokratie und Freiheit". "Das Regime wäre gezwungen gewesen, die bröckelnde Fassade () vollends niederzureißen." afp

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