Bundesbürger stecken ihr Geld in Sachwerte
Nürnberg/Saarbrücken. Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland bleibt stabil - auch deshalb, weil viele ihr Geld zur Sicherheit in Sachwerten anlegen. Aus Angst vor Belastungen durch die Schuldenkrise und vor höherer Inflation versuchten die Bürger zunehmend, das Ersparte etwa durch den Kauf von Immobilien zu schützen, sagte gestern Rolf Bürkl, Experte des Nürnberger Marktforschers GfK
Nürnberg/Saarbrücken. Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland bleibt stabil - auch deshalb, weil viele ihr Geld zur Sicherheit in Sachwerten anlegen. Aus Angst vor Belastungen durch die Schuldenkrise und vor höherer Inflation versuchten die Bürger zunehmend, das Ersparte etwa durch den Kauf von Immobilien zu schützen, sagte gestern Rolf Bürkl, Experte des Nürnberger Marktforschers GfK. Die Bereitschaft zu teuren Anschaffungen stützt das Konsumklima: Der Index für Oktober blieb mit 5,9 Punkten konstant. Die Erwartungen der Verbraucher an die Entwicklung des eigenen Einkommens sanken allerdings spürbar.Dennoch bleibt die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen unverändert hoch. Auch wegen der historisch niedrigen Zinsen entschieden sich viele, in Sachwerte zu investieren, sagte Bürkl. "Das beginnt mit Immobilien und reicht über andere werthaltige Anschaffungen bis hin zum Gold." Die Alternative zum Konsum, das Sparen, sei offenbar keine Alternative mehr. Die GfK geht deshalb davon aus, dass der private Konsum dieses Jahr real um etwa ein Prozent zulegen wird.
Am Immobilienmarkt führt der Trend zu Sachanlagen derweil zu steigenden Preisen. Vor allem in Großstädten gebe es kaum noch akzeptable Angebote für Häuser und Eigentumswohnungen, teilte der Immobilienverband Deutschland mit. Auch im Saarland macht sich der Trend bemerkbar. "Es ist deutlich zu spüren, dass viele Saarländer von Geldwerten in Sachwerte umschichten", sagte Burkhard Blandfort vom Immobilienverband IVD Saar zur SZ. Gerade in begehrten Lagen treibe das die Preise hoch. So stieg etwa in Merzig der Quadratmeter-Preis im mittleren Wohnungsbestand von 725 auf 950 Euro. In Saarbrücken dagegen habe sich die zuvor angespannte Lage wieder etwas beruhigt, so Blandfort. dpa/dapd/jwo