„Anleitungen zur Verletzung der Menschenrechte“ Bundesbeauftragter fordert Transparenz bei Stasi-Doktortiteln

Berlin · Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, will erreichen, dass frühere Stasi-Offiziere mit Doktortitel diesen Titel mit dem Zusatz „Stasi“ führen müssen.

Da der akademische Titel wegen des Einigungsvertrages nicht aberkannt werden kann, sollten sie wenigstens zu dem Zusatz verpflichtet werden, sagte der frühere DDR-Oppositionelle. „Doktor der Stasi – das wäre dann echte Transparenz.“ Die Doktorarbeiten seien Dokumente des Selbstverständnisses der DDR-Geheimpolizei gewesen. Erörtert worden sei darin zum Beispiel die Zersetzung des persönlichen Lebens von Andersdenkenden oder die Bekämpfung der politischen Opposition. „Das waren Anleitungen zur Verletzung der Menschenrechte.“ Das müsse jetzt politisch angegangen werden, sagte Jahn. Die meisten Titel wurden demnach an der geheimen Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) erworben. Nach außen fungierte sie als Juristische Hochschule Potsdam. Es handelt sich um 174 Promotionsarbeiten von insgesamt 485 Autoren.

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