Bund will Guantanamo-Häftlingen bei Eingliederung helfen

Hamburg. Trotz des Widerstands aus der Union treibt Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) die Aufnahme mehrerer Häftlinge aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo einem Magazinbericht zufolge voran

Hamburg. Trotz des Widerstands aus der Union treibt Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) die Aufnahme mehrerer Häftlinge aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo einem Magazinbericht zufolge voran. Gemeinsam mit Hamburg und Brandenburg arbeite das Bundesinnenministerium an Hilfen, um den Gefangenen nach mehrjähriger Haft die Eingliederung in den Alltag zu ermöglichen, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Das Konzept sehe unter anderem die Betreuung bei der Suche nach Unterkunft und Arbeitsmöglichkeiten vor. Nach dem Willen der US-Regierung soll Deutschland einige der mehr als 180 Terrorverdächtigen aufnehmen, die in Guantanamo seit Jahren ohne Prozess festgehalten werden. Die meisten Bundesländer verweigern sich einer Aufnahme allerdings. De Maizière hatte sich laut Bericht bereits vor Ostern mit seinen Amtskollegen Christoph Ahlhaus (CDU) aus Hamburg und Rainer Speer (SPD) aus Brandenburg über eine grundsätzliche Bereitschaft verständigt, jeweils einen Guantanamo-Insassen aufzunehmen. Bei der Innenministerkonferenz Ende vergangener Woche war er allerdings auf heftigen Widerstand aus den eigenen Reihen gestoßen. Mehrere Landesinnenminister der Union sperren sich vehement gegen eine Aufnahme von Guantanamo-Inhaftierten. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) zeigte sich indes enttäuscht von der Weigerung der Länderinnenminister, eine Entscheidung zur möglichen Aufnahme von Häftlingen aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo zu treffen. ddp

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