Bund will Asylanträge künftig schneller prüfen

München/Münster · Im Bundesamt für Migration stauen sich derzeit rund 238 000 unerledigte Asylanträge . Das seien mehr als in allen anderen EU-Ländern zusammen. Zu diesem Schluss kommt ein Gutachten im Auftrag des Mediendienstes Integration.

Der Studien-Autor, der Münsteraner Migrationsforscher Dietrich Thränhardt, spricht von einem "offensichtlich ineffizienten System" in Deutschland, während Nachbarländer ihre Verfahren straffen und effektiver gestalten würden. So würden viele Anträge in den Niederlanden innerhalb einer Woche, in der Schweiz gar in 48 Stunden entschieden. In Deutschland dauere die Bearbeitung im Schnitt fünf Monate.

Bundesamt-Chef Manfred Schmidt kündigte indes an, die Dauer der Asylverfahren, gerade bei Flüchtlingen ohne Bleibeperspektive, zu verkürzen. Bei Menschen aus sicheren Herkunftsländern - wie der Westbalkan - sollen die Anträge in 14 Tagen abgewickelt werden. Hierzu will er das Personal der Behörde um 1000 Mitarbeiter aufstocken.

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