Brüssel duckt sich weg!

Meinung:Brüssel duckt sich weg!

Von SZ-Mitarbeiter Julius Müller-Meiningen

Italien hat das Flüchtlings-Drama längst nicht mehr im Griff. Allein 54 000 sind in diesem Jahr angekommen. Dabei tragen mehrere Faktoren zum Chaos bei. Es ist Sommer, die Überfahrten nehmen zu. Außerdem gibt es noch die Streitigkeiten innerhalb des Landes über den Umgang mit Flüchtlingen, die über das Mittelmeer das Land erreicht haben. Zudem droht die Situation zu eskalieren, weil Frankreich strengere Grenzkontrollen eingeführt hat und auf der Durchsetzung der Dublin-II-Verordnung beharrt. Danach müssen Flüchtlinge in dem EU-Staat bleiben, in dem sie angekommen sind. Dublin II ist das Brüsseler Feigenblatt, das längst viel zu klein ist, um die Scham eines Kontinents zu verdecken, der sich hinter seinem Wohlstand verschanzt. Wenn die EU wirklich eine Solidargemeinschaft sein will und kein Club der Eigensinnigen, dann müssen endlich feste Aufnahmequoten eingeführt werden.

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